Arbeitsmas
chinen,
s. v. w. Werkzeugmaschinen.
Arbeitsmaschinen
6 Wörter, 78 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Arbeitsmaschinen,
s. v. w. Werkzeugmaschinen.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Arbeitsmaschinen,
s. Maschinen. ^[= # (frz. machine, vom lat. machĭna; grch. mēchanē), jede Vorrichtung, welche die Übertragung ...]
(Arbeitsmaschinen), mechanische Vorrichtungen zur Bearbeitung der Metalle, des Holzes etc., bei denen die entsprechenden Werkzeuge [* 3] (Hammer, [* 4] Hobeleisen, Scheren, [* 5] Bohrer, [* 6] Fräsen, Sägen [* 7] etc.) automatisch in Thätigkeit gesetzt werden. Nach diesen Werkzeugen unterscheidet man Hobel-, Bohr-, Fräsmaschinen etc., außerdem Universal- und Spezialwerkzeugmaschinen, je nachdem sie allgemein (Drehbank, [* 8] Bohrmaschine, Sägemaschine etc.) oder nur für bestimmte Zwecke (Zahnradhobelmaschine, Cylinderausbohrmaschine etc.) anwendbar sind. Um das Werkzeug (Stahl genannt, wenn es meißelartig wirkt) mittels Werkzeugmaschine zur Wirkung zu bringen, ist eine gegenseitige Bewegung von Arbeitsstück (Werkstück) und Werkzeug erforderlich, durch welche das letztere nach allen Punkten der zu bearbeitenden Fläche gelangt.
Dazu dienen stets zwei Bewegungen: eine, welche die eigentliche Arbeit, z. B. Abnehmen eines Spans, verrichtet (Arbeitsbewegung), und eine zweite, welche dem Werkzeug neue Angriffsflächen zuführt (Schaltbewegung, Fortrückungsbewegung). Beide Bewegungen können auf das Werkstück und Werkzeug verteilt sein (wie bei der Sägemaschine) oder auch einem der beiden allein zufallen, wie bei den Bohrmaschinen, [* 9] wo der Bohrer die drehende Arbeits- und die in der Achsenrichtung notwendige Schaltbewegung gleichzeitig ausführt.
Beide Bewegungen sind ferner periodisch wiederkehrende (Hobelmaschine) oder ununterbrochene (Drehbank) oder in der Weise angeordnet, daß eine periodisch und die andre stetig vor sich geht (Sägegatter mit kontinuierlichem Vorschub des Werkstücks). Da die periodischen Bewegungen einen Zeitverlust während der Arbeit bedingen, so werden die stetigen immer vorgezogen, wie unter andern die fortwährend zunehmende Verwendung der Fräsmaschinen anstatt der Feilmaschine beweist.
In der Regel erhalten die Werkzeugmaschinen ihren Antrieb von einer Transmission [* 10] vermittelst Riemen, in einzelnen Fällen direkt von einer Dampfmaschine [* 11] (Dampfhammer, [* 12] Dampfschere) oder von einer hydraulischen Presse [* 13] (hydraulische Werkzeugmaschinen), seltener von einem Luftkompressor (pneumatische Werkzeugmaschinen). Die Werkzeugmaschinen sind dem Bedürfnis entsprungen, die kostspielige und unsichere Handarbeit auf das geringste Maß zu beschränken. Sie fanden demnach zuerst in England und später erst auf dem Festland Eingang.
Dem entsprechend blieben bis in die neueste Zeit die englischen Ausführungen typisch und wurden namentlich in Deutschland [* 14] vielfach nachgebildet. Die Werkzeugmaschinen in Amerika [* 15] zeichnen sich durch eine überaus praktische Anordnung der einzelnen Teile, Originalität und Zweckmäßigkeit der Formen, geringen Kraftverbrauch und Anpassen an den beabsichtigten Zweck, namentlich durch eine weitgehende Ausbildung von Spezialmaschinen für Massenerzeugung (z. B. Blechbüchsen) [* 16] aus und werden in Europa [* 17] mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und zum Vorbild genommen.
Vgl. Hart, Die Werkzeugmaschinen für den Maschinenbau zur Metall- und Holzbearbeitung [* 18] (2. Aufl., Heidelb. 1874);
Hesse, Die Werkzeugmaschinen (Leipz. 1874);
Wencelides, Amerikanische Hilfsmaschinen und Werkzeuge für Metallbearbeitung (Wien [* 19] 1877);
Meißner, Die Werkzeug- und Holzbearbeitungsmaschinen (Leipz. 1876).