Araujo
Porto Alēgre (spr. arauschu),
Manoel de, brasil. Dichter, geb. zu
Rio
[* 2]
Pardo
(Provinz
São Pedro), besuchte
seit 1826 die
Kunstakademie zu
Rio de Janeiro, wo er unter
Professor Debrets Leitung sich zum
Maler und
Architekten
ausbildete, begab sich 1831 zu weitern
Studien nach
Paris,
[* 3] verweilte 1834-35 in
Italien
[* 4] und kehrte endlich auf die Nachricht
vom
Ausbruch der brasilischen
Revolution 1837 nach
Rio de Janeiro zurück. Hier erhielt er bald darauf eine Professur an der
Kunstakademie, später eine solche an der
Militärschule und entwickelte im
Interesse der
Kunst und
Wissenschaft eine außerordentliche
Thätigkeit. An allen Anstalten, welche seit 1837 in
Brasilien
[* 5] für künstlerische und wissenschaftliche
Zwecke gestiftet wurden,
hat Araujo Porto Alegre
fördernden
Anteil genommen. So entwarf er die
Pläne zur
Kirche
Santa Ana und zur
Bank in
Rio de Janeiro
(dem schönsten Gebäude der Stadt) und schenkte nicht geringere
Aufmerksamkeit dem
Theater,
[* 6] welchem er einen nationalen
Charakter
zu geben suchte, und für das er selbst eine
Reihe von
Stücken (z. B. »O espião de
Bonaparte«, »O sapateiro politicão« etc.)
schrieb, die vielen Beifall fanden, aber meist noch ungedruckt sind. In diesen wie in seinen übrigen
Dichtungen bekundete er sich namentlich als einen hervorragenden Vertreter der nationalen Bestrebungen, welche die brasilische
Poesie in den letzten Jahrzehnten charakterisieren. Als seine Hauptwerke gelten das
Epos
»Colombo«,
[* 7] das die Geschichte der
Entdeckung
Amerikas besingt, und ein
Cyklus durch prachtvolle Naturschilderungen ausgezeichneter
Dichtungen unter dem
Titel: »Brasilianas«, von denen »A
destruição das florestas«
(Rio de Jan. 1845) und »O corcovado« (das.
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1847) besonders herausgegeben wurden. Viele Gedichte von ihm erschienen in Zeitschriften. Araujo Porto Alegre
lebte 1859-65 als brasilischer
Generalkonsul in Preußen,
[* 9] worauf er nach Brasilien zurückkehrte.