Der
BergArarat bildet eine ausgedehnte, majestätische Gebirgsmasse, die sich am Südrand der 985 m
hohen
Hochebene von
Eriwan bis in die Schneeregion erhebt und in zwei Gipfel gespalten ist: den
GroßenArarat mit 5156 m
Höhe und
den östlicher gelegenen, 4180 m hohen
KleinenArarat, beide in den
Spitzen etwa 13 km voneinander entfernt
und durch einen flach gerundeten, schmalen, kammartigen Höhenzug verbunden, den in 2680 m
Höhe ein
Paß
[* 2] überschreitet. Der
GroßeArarat stellt sich als riesenhafter, leicht abgerundeter, mit ewigem
Schnee
[* 3] bedeckter
Kegel dar, der am
Fuß etwa 40 km im
Durchmesser hat. Er steht im W. mit den
Gebirgen des westlichen
Armenien in
Verbindung, im übrigen erscheint
er völlig isoliert.
Der Gipfel, von welchem Schneefelder und
Gletscher an 1000 m tief herabreichen, besteht aus einer schwach gewölbten, fast
kreisrunden
Fläche von etwa 200
Schritt im
Umfang, die nach allen Seiten, besonders aber nach
S. und
NO., steil abfällt und
sich nur gegen O. etwas sanfter zu einer 396 m langen
Ebene senkt, an deren Ende sich ein zweiter, nur
um wenige
Meter niedrigerer Gipfel erhebt. Die
Beschaffenheit des Gesteins des Ararat ist durchaus vulkanischer Art, und der
Ausbruch
vom wobei das Dorf Arguni und das St. Jakobskloster vernichtet wurden, hat bewiesen, daß
der Feuerherd in seinem Innern trotz vielleicht jahrtausendelanger Unthätigkeit (es liegt von vulkanischen
Ausbrüchen aus
historischer Zeit bis dahin kein
Zeugnis vor) noch keineswegs erloschen ist.
Auch der
KleineArarat ist durchaus vulkanisch; sein Gipfel bildet das abgestutzte Ende einer viereckigen
Pyramide, eine
Fläche
von 150
Schritt im
Quadrat, mit einzelnen Felserhöhungen. Die
Vegetation am Ararat ist eine sehr dürftige.
Wald ist nirgends zu sehen; nur zwischen dem
Großen und
KleinenArarat findet sich einiges Birkengestrüpp oder vereinzeltes
Wacholder-
und Zwergmispelgebüsche. In der
Nähe des ewigen
Schnees, dessen
Grenze zwischen 3500 und 4000 m
Höhe liegt,
breiten sich hier und da grüne
Matten aus, welche die
Kurden im
Sommer mit ihren
Herden beziehen. - Der Ararat ist nach uralter
Sage der Landungsplatz der
ArcheNoahs (deren versteinerte Reste nach armenischem
Glauben noch auf dem Gipfel vorhanden sind),
also der
Ort, von welchem nach der großenFlut die Wiederbevölkerung des Erdbodens ausgegangen sein soll.
Den armenischen Geographen gilt er zudem als
Mittelpunkt der
Erde. Der Gipfel des Ararat wurde zum erstenmal vom
Dorpater
Naturforscher
Parrot, später von
Abich, M.
Wagner und mehreren andern erstiegen. Die wichtigste Besteigung
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desselben wurde 1850 zum Zweck der kaukasischen Triangulation
[* 5] vom russischen Obersten Chodzko ausgeführt, der beide Gipfel
erklomm und auf dem des GroßenArarat fast eine Woche (6.-12. Aug.) mit Messungen beschäftigt zubrachte. An der Bergmasse des
Ararat scheiden sich gegenwärtig das türkische, das russische und das persische Armenien; am Ostfuß des
KleinenArarat beginnt das persische Gebiet (Aserbeidschân), die Nordseite der ganzen Masse mit den Gipfeln gehört dem russischen,
die Südseite dem türkischen Reich an.
(altarmenisch richtiger Airarat, d. i. Ebene der Arier), der uralte Name der fruchtbaren Hochebene am mittlern
Aras, in der die älteste Heimat des haikanischen (armenischen) Volksstammes mit andern arischen (medopers.) Stämmen sich berührte,
Sitz eines alten, vom eigentlichen
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mehr
Armenien getrennten Reichs, das unter dem Namen Ararat bereits im Alten Testament erwähnt wird. In demselben Sinne ist der Name zu
fassen in der Flutsage,
1 Mos. 8, 4,. wo der hebr. Text ausdrücklich «die Berge von Ararat» als Landungsort der ArcheNoah nennt.
Jedoch ist durch Mißverständnis dieser Stelle schon von den ältesten Bibelerklärern der Name Ararat auf
den höchsten der armenischen Berge übertragen worden und dieser Gebrauch des Namens bei den Europäern festgewurzelt, während
die armenischen Anwohner selbst in ältester wie in neuer Zeit für denselben Berg nur den NamenMassis kennen, die benachbarten
Türken ihn aber Aghri-Dagh (steiler Berg), die Perser Kuhi-Nuh (NoahsBerg) benennen.
Bei den Kurden ist die Sage von dem Ende der großen Flut auf die südlicher liegende, über dem Nordrande der assyr. Ebene
sich zu fast gleicher Höhe mit dem Massis erhebende Gebirgskette Dschudi übertragen worden, bei den syr. Christen (und wahrscheinlich
schon bei der uralten aramäischen Bevölkerung
[* 7] Mesopotamiens) auf die westl. Gipfel des Masius der Alten,
von den Syrern Tura-Masche (d. i. Berg der Rettung) genannt, in welchem Namen mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Wurzel
[* 8] des
armenischen Massis erkannt wird.
Der Berg Ararat, welcher seit 1827 die Grenzmarke zwischen Russisch-, Türkisch- und Persisch-Armenien bildet,
jedoch so, daß die ganze Nordseite mit den Gipfeln zum russ. Gebiete gehört, steigt als ein
fast völlig isolierter vulkanischer Kegel auf dem Südrande der großen, dort 877 m hohen Ebene des Aras (s. d.) bis zu 5150 m
Höhe über dem Meere empor, und zwar von W. etwas sanfter als von O. Die obersten 1400 m des Kegels sind
mit ewigem Schnee bedeckt, doch sind die früher angenommenen Gletscher nicht vorhanden.
Dieser Teil des Berges gilt bei den Armeniern für unersteiglich und durch Geister geschützt. Die Grenze des ewigen Schnees
liegt zwischen 3942 m am südl. Gehänge und 4179 in am nördlichen. Ein
flach gerundeter, kammartiger Höhenzug setzt diesen Großen Ararat auf der Ostseite in Verbindung mit dem 1242 m niedrigern Kleinen
Ararat (Kutschuk-Aghridagh), der 3914 m hoch (3100 m relativer Höhe), im Sommer ohne Schneedecke ist, aber weit steiler, kegelartig
aufsteigt. Die Gipfel beider sind etwa 13 km voneinander entfernt, während der Fuß des einen mit dem
des andern verschmilzt.
Zwischen beiden führt ein Paß in 2438 m Höhe hinüber, und im N. und NO. dehnt sich die 56-60 km breite Arasebene hin. Beide
stehen auf einem elliptischen, vulkanischen Plateau, dessen große Achse von SO. gegen NW. gerichtet ist.
Der Große Ararat hat eine Domform, wie der Chimborazo, mit zwei kleinern Erhebungen am Rande des Gipfels, aber keinen Gipfelkrater.
Die größten und wahrscheinlich neuesten vorhistor. Lavaausbrüche sind alle unterhalb der Schneegrenze ausgebrochen, und
die Ausbruchsstellen der Lavaströme werden oftmals durch Auswurfskegel und von Schlacken umringte kleine Krater
[* 9] bezeichnet.
Die auf der Nordseite bis an den Kegel ansteigende tiefe Schlucht des St. Jakobsthals macht die innerste Struktur des emporsteigenden
Doms sichtbar, zeigt aber nur massenhaftes Trachytgestein (nicht Lavaströme), Schlackenschichten und Lapilli. Erstiegen
und gemessen wurde der Ararat zum erstenmal 1829 von dem Dorpater Naturforscher F. Parrot und dessen
Begleitern Behagel und Schliemann. Seit 1840 hat sich die Gestalt des Berges teilweise verändert durch den von einem furchtbaren
Erdbeben
[* 10] verursachten Bergsturz,
[* 11] der 2. Juli(20. Juni) einen beträchtlichen Teil der Bergmasse gegen N. in Bewegung setzte und unter
anderm das Kloster St. Jakob und das blühende Dorf Arguri (s. d.) mit seinen Bewohnern verschüttete. Nach
Parrot ist der Ararat mehrfach erstiegen, geologisch untersucht und beschrieben worden. So 1834 und 1843 von Awtonomow, 1845 von
M. Wagner und von Abich, 1850 vom russ. Oberst Chodzko nebst Chanykow, Moritz und 60 Kosaken, 1856 vom engl. Major Rob.
Stuart. -
Vgl. Parrot, Reise zum Ararat (2 Bde., Berl.
1834);
Stadt im äußersten Norden
[* 14] des County Ripon der brit.-austral.
Kolonie Victoria
[* 15] am Hopkins, zwischen Mount-Cole
und Mount-Williams, den beiden höchsten Bergen
[* 16] der austral.
Pyrenäen, mit Ballarat durch einen Schienenstrang verbunden,
hat (1891) 3151 E., eine Irrenanstalt, ein Hospital und einen Gewerbeverein mit Bibliothek (2000 Bände).
Außer ihren
reichen Goldfeldern sind die Stadt und der gleichnamige Distrikt (15000 E.) als fruchtbares Acker- und treffliches Weideland
bekannt. Ararat ist der Stapelplatz für den Getreide-, Woll- und Holzhandel der Umgegend.