Titel
Araceen
,
Areen, auch Aroideen genannt, monokotyledonische Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Spadizifloren (s. d.) mit gegen 750 Arten, größtenteils in den Tropen, nur ein kleiner Teil in den gemäßigten Zonen;
krautartige Gewächse mit knolligem oder zwiebelartigem Wurzelstock;
einige Arten haben einen strauchartigen Habitus, sind meist Kletterpflanzen, die mittels Luftwurzeln an Bäumen u. dgl. sich emporranken;
eine kleine
Abteilung der Araceen
umfaßt schwimmende Wasserpflanzen,
[* 2] z. B. Pistia stratiotes L. (Muschelblume, s.
Tafel: Araceen
,
[* 1]
Fig. 8), ein in allen Tropengegenden einheimisches Gewächs.
Die
Blüten der Araceen
sind in der Regel getrennten Geschlechts, seltener zwitterig; sie haben gewöhnlich kein Perigon,
sondern bestehen nur aus
Staubgefäßen und
Fruchtknoten mit feinen Narben. Sie sind zu kolbenartigen, für die Araceen
charakteristischen
Blütenständen vereinigt, deren
Achse als
Spadix bezeichnet wird. Dieser Blütenkolben ist in der Regel von einem oft sehr
lebhaft weiß oder rot
(Anthurium Scherzerianum
Schott.,
[* 1]
Fig. 1) gefärbten Hüllblatte, der sog. Spatha, umgeben.
Die Blattorgane haben sehr verschiedene Gestalt, teils sind sie herz- oder pfeilförmig, z. B. bei Zantedeschia aethiopica Spreng. [* 1] (Fig. 2), (Calladium Belleymei Hort. [* 1] (Fig. 5), der in Europa [* 3] heimischen Calla palustris L. [* 1] (Fig. 7), manchmal auch schmal lineal, aber ungeteilt z. B. beim Kalmus (Acorus Calamus L., [* 1] Fig. 9), teils ist ihre Blattspreite mächtig entwickelt und vielfach gelappt oder zerteilt (Dranunculus vulgaris Schott. aus Südeuropa, [* 1] Fig. 3), häufig auch gitterartig, wie bei Monstera deliciosa Liebm. (Philodendron [* 4] pertusum L.) von Guatemala, [* 5] Fig. 4, durchbrochen.
Durch riesenhafte Größenverhältnisse zeichnet sich
Amorphophallus Titanum
Becc. (s. Fig. 6, a
Knolle mit
Blüte,
[* 6] b
Blatt)
[* 7] aus.
Wegen ihrer lebhaft gefärbten Blütenkolben und Spathen oder wegen der schön gestalteten Blattformen werden mehrere Araceen
als
Zierpflanzen kultiviert, so besonders
Arten aus den Gattungen Richardia,
Anthurium, Philodendron, Colocasia. Man teilt die
in drei Unterfamilien, die
Areen, Orontieen und
Lemnaceen, ein;
die erstern sind sämtlich Landpflanzen und haben getrennt-geschlechtige Blüten;
die Orontieen sind teils Land-, teils Wasserpflanzen, haben durchgängig zwitterige Blüten;
die Lemnaceen umfassen nur wenige frei schwimmende sehr reduzierte blattlose Gewächse mit getrennt-geschlechtigen Blüten, die man gewöhnlich mit dem Namen Wasser- oder Meerlinsen bezeichnet.
Eine bei manchen Araceen
, z. B. bei
Arten der Gattung
Arum, gut
zu beobachtende physiol. Eigentümlichkeit ist, daß während des Aufblühens durch sehr
lebhafte
Atmung die in der Spatha eingeschlossene Luft eine bedeutend höhere
Temperatur als die umgebende
Luft zeigt; es können Temperaturdifferenzen bis zu 15° und mehr erreicht werden. (S.
Atmung.)