Arabisches
Meer (auch Grünes Meer, Meer von Oman, Persisches Meer, angemessener Indisch-Arabisches Meer genannt), der nordwestlichste Teil des Indischen Oceans, der von der Somalküste, von den Küsten Arabiens, Persiens, Belutschistans, Vorderindiens und im S. von dem 10.° nördl. Br. begrenzt wird. Nördlich reicht es bis zu 25° nördl. Br. hinauf und hat in der Richtung der Meridiane eine Ausdehnung [* 2] von etwa 1650 km, während es in der Richtung der Parallelen am offenen Südeingange 2700 km, in der Mitte 3370, im Hintergrunde 900 km mißt.
Die Tiefen betragen zwischen 55 und 70° östl. L. von Greenwich 4-5000 m, von den Lakkediven bis Maskat 3-4000 m, an der Küste Vorderindiens unter 200 m. Gegen W. erstreckt es sich als Meerbusen von Aden [* 3] mit über 2000 m Tiefe noch über den Eingang der Straße von Bad [* 4] el-Mandeb (durch die es mit dem Arabischen Meerbusen oder dem Roten Meere in Verbindung steht) hinaus und schneidet mit dem Golf von Tedschura tief in die Küste von Adal ein. Im äußersten NW., wo es auch Bahr Oman oder Meer von Oman genannt wird, welchen Namen man auch für das ganze Meer gebraucht, entsendet es zwischen Arabien und Iran den seichten Persischen Meerbusen (s. d.), und an der Nordostecke bildet es die Golfe von Katschh (Cutch) und Cambay, zwischen denen die ind. Halbinsel Gudschrat (Guzerate) liegt.
Abgesehen von Vorderindien, von Maskat in Oman und von Aden, sind seine Küsten öde und ohne bedeutende Häfen; gleichwohl ist es, namentlich seit Errichtung der Überlandpost, durch den Dampfschiffahrtsverkehr zwischen Sues, Aden und Bombay [* 5] sehr belebt. Der Segelschiffahrt bieten die bei dem Wechsel des sommerlichen Südwest- und des winterlichen Nordostmonsuns eintretenden veränderlichen Winde, [* 6] Windstillen und Orkane erhebliche Schwierigkeiten dar. Durchschnittlich braucht ein Segelschiff von Aden nach Bombay für eine Strecke von 3780 km zwischen 20 und 27 Tage, ein Dampfer 7 Tage.
Nur zwei große, aber für den Verkehr zwischen der
Küste und dem
Binnenlande wenig bedeutende
Ströme senden diesem
Meere ihre
Wasser zu: der Indus unmittelbar, der Schat el-Arab (Euphrat-Tigris) durch den
Persischen
Meerbusen. An
Inseln ist das arm, die vorhandenen,
Sokotra und die Lakkediven, sind für den Handelsverkehr ohne alle Bedeutung. Erst
seit
Ptolemäus ist für dieses wie überhaupt für das östl. Weltmeer
der
Name
Indischer Ocean im Gebrauch. Früher hieß
es
Erythräisches Meer, d. h.
Rotes Meer, worin auch der
Persische
Meerbusen, nicht aber der
Arabische
Meerbusen
oder das jetzt so genannte
Rote Meer einbegriffen war.