Arabeske,
ein nach arab. Art gebildetes Ornament (s. d.). Da die Italiener der Renaissance unter dem Namen Arabeske (rabeschi) fast jede Art Ornament, wie Pilasterfüllungen, Laubfriese und sogar Grotesken (s. d.) verstanden, so hat man neuerdings den in der deutschen Renaissance üblichen Ausdruck Maureske zur Bezeichnung der arab. Ornamentform hervorgeholt. Unter Ä. in diesem Sinne versteht man das aus schematischen Linien und streng stilisierten Blumen gebildete
mehr
Flachornament, das den islamit. Völkern, namentlich den span. und ägypt. Arabern und den Türken, Indern und Persern eigen ist. Im 16. Jahrh. wurde es nach dem christl. Europa übertragen und fand namentlich in Deutschland lebhafte Fortbildung. Die Kupferstecher Peter Flötner (gest. 1546), Arabeske Kirschvogel (gest. 1569) glänzten im Entwurf zierlicher Arabeske, die bald eine der beliebtesten Schmuckformen, namentlich für Eisenätzungen, Stickereien u. s. w. wurden. –
Vgl. Arabeske Lichtwark, Der Ornamentstich der deutschen Frührenaissance (Berl. 1888).
Im heutigen Sinne des Wortes findet die in allen Zweigen der Kunst Anwendung, besonders in der Kunstindustrie, auf Teppichen und Tapeten, auf glasierten Thongefäßen, auf Glas, im Mobiliar u. s. w. Ihre bevorzugte Stätte aber ist und bleibt, wie in der mohammed. Kunst, die ebene Fläche.