Aräometer.
[* ] Die zur Bestimmung des spezifischen Gewichts des Seewassers dienenden Aräometer müssen wegen der geringen Schwankungen desselben Ablesungen der vierten Dezimale 0,0001 gestatten. Wenngleich die Dichtigkeit des Seewassers in den verschiedenen Gewässern von 1,00-1,04 variiert, so schwankt dieselbe auf offenem Ozean doch nur um sehr geringe, 0,001 kaum erreichende Beträge. In anbetracht dieser Verhältnisse läßt sich auch nicht ein Instrument für alle Messungen benutzen, weil dasselbe, um die genaue Ablesung zu ermöglichen, eine zu große, für die praktische Handhabung unbequeme Länge haben müßte; vielmehr ist eine Reihe sich ergänzender Instrumente im Gebrauch, von denen jedes ein bestimmtes Gebiet innerhalb der angegebenen Dichtigkeitsgrenzen umfaßt.
Auf den deutschen Schiffen sind drei verschiedene Sätze von Instrumenten, sämtlich Glasaräometer, in Gebrauch; sie werden von Küchler in Ilmenau hergestellt und von dem Mechaniker Steger in Kiel nach Vergleichung mit dem Normalaräometer des physikalischen Instituts in den Handel gebracht. Für die laufenden Beobachtungen dient ein 21 cm langes Aräometer, welches innerhalb der Grenze 1,0220 1,0290 von 2 zu 2 Zehntausendstel eingeteilt ist, so daß es die vierte Dezimale zu schätzen gestattet.
Diesem Instrument wird noch ein zweites mit einer in Tausendstel graduierten und über das ganze Intervall von 1,000-1,040 reichenden Teilung beigegeben, um die außerhalb der angegebenen Skala fallenden spezifischen Gewichte wenigstens auf die dritte Dezimale genau messen zu können. Der zweite Satz (Stations-Aräometerbesteck) enthält fünf Instrumente, von denen jedes immerhalb der Grenzen 1,000-1,030 6 Tausendteile umfaßt und von 2 zu 2 Zehntausendteilen graduiert ist; jedes Instrument ist 33 cm lang und gestattet schätzungsweise die Ablesung der vierten Dezimale sehr gut.
Der dritte für wissenschaftliche Zwecke bestimmte Satz (Normal-Aräometerbesteck) umfaßt zehn Instrumente, von denen jedes 27 cm lang innerhalb der Grenzen 1,000 bis 1,030 über 3 Tausendteile reicht und in Zehntausendstel geteilt ist, so daß die vierte Dezimale unmittelbar, die fünfte durch Schätzung abgelesen werden kann. Ein kleines, über das ganze Intervall von 1,00 - 1,04 reichendes Aräometer, wie es zum ersten Satz gehört, wird auch diesem Besteck als Sucher beigegeben. Alle Instrumente sind auf die Temperatur von 17,5° bezogen, d. h. die Ablesung gibt das spezifische Gewicht bei der Temperatur des Seewassers von 17,5°; ein in halbe Grade Celsius geteiltes Thermometer wird jedem Satz zum Ablesen der Wassertemperatur beigegeben.