Titel
Aquila
1)
Provinz in der ital. Landschaft
Abruzzen und Molise, grenzt im N. an die
Provinz
Ascoli-Piceno, im
NO.
an
Teramo, im O. an
Chieti, im
S. an
Campobasso und
Caserta, im
W. an
Rom und
[* 2]
Perugia, hat 6500 (nach Strelbitskij 6625) qkm, (1881) 353 027 E.
und zerfällt in die 4
Kreise:
[* 3] Aquila degli Abruzzi
(111 539 E.),
Avezzano (105 003 E.), Cittaducale (51 054 E.) und
Solmona
(85 431 E.) mit 127
Kommunen. Die
Provinz ist ein Hochland und wird von den Gebirgsketten des Hochapennin
Monte-Velino (2487in),
Meta (2241 m),
Gran-Sasso d'Italia (2921 m) und Terminillo (2213 m) eingeschlossen und von der Ebene des Aterno von NW.
nach SO. durchzogen; zahlreiche Küstenflüsse
(Tronto,
Pescara,
Sangro mit Aventino) entspringen daselbst
und fließen nach dem
Adriatischen, der Garigliano nach dem Tyrrhenischen
Meere; im Südwesten liegt in einem Hochthal der
Celano- oder Fuciner See ohne sichtbaren Abfluß.
Das Klima ist in den
Thälern mild, auf den
Bergen
[* 4] rauh. Dem Laufe des Aterno
folgend durchzieht eine Eisenbahn das Land. Die Thätigkeit der Bewohner erstreckt sich auf
Ackerbau und Viehzucht,
[* 5] Flachs-,
Wein- und Obstbau, Wollegewinnung und Käsebereitung. - 2) Hauptstadt der
Provinz Aquila degli Abruzzi
, malerisch an einem Hügel am Aterno,
in 720 m Höhe an der
Eisenbahnlinie
Solmona-Terni des
Adriatischen
Netzes und in der Nähe der höchsten
Apenninengipfel, ist Sitz eines
Bischofs und
hat (1881) 14 720, als Gemeinde 18 426 E., eine Citadelle, ein Lyceum, über 50
Kirchen und
Kapellen. Aquila degli Abruzzi
wurde 1703 durch ein
Erdbeben,
[* 6] bei dem 2000
Personen umkamen, fast ganz zerstört. In der Umgegend wird viel Safran
gebaut und damit bedeutender
Handel getrieben. Aquila degli Abruzzi
ist eine Schöpfung des
Kaisers
Friedrich II., blühte
namentlich unter
Karl von
Anjou und soll damals 60000 E. gehabt haben. Die Stadt Aquila degli Abruzzi
ist strategisch wichtig als Vereinigungspunkt
der
Straßen über die nach der Stadt benannten Apenninenpässe.