(spr. apt oder att), Arrondissementshauptstadt im franz.
Departement Vaucluse, am Calavon, über den 4 km unterhalb der Stadt eine Römerbrücke führt, und an einer Zweiglinie der
Bahn Lyon-Marseille, hat eine ehemalige Kathedrale und (1881) 4260 Einw., welche Kerzen, Hüte, Fayence, Seide und Konfitüren
fabrizieren und Handel mit Südfrüchten treiben. Apt ist sehr alt, ward von den Römern zerstört und von Julius Cäsar wieder
aufgebaut, wonach es den Namen Apta Julia annahm. Es war bis 1801 Bischofsitz.
(spr. apt oder att; Apta Julia. 1) Arrondissement im franz. Depart. Vaucluse in der Provence, hat 1264,17 qkm, (1891) 44 706 E., 50 Gemeinden
und zerfällt in die 5
Kantone Apt (351,15 qkm, 13098 E.), Bonnieux (143,06 qkm, 5170 E.), Cadenet (190,67 qkm, 8946 E.),
Gordes (183,92 qkm, 5510 E.), Pertuis (395,37 qkm, 11 982 E.). - 2) Hauptstadt des Arrondissements Apt, links
vom Coulon, dessen breites Thal von Hügeln mit Wein-, Obst- und Olivenpflanzungen umgeben ist, an der Zweiglinie Apt-Cavaillon
(32 km) der Mittelmeerbahn, ist größtenteils gut gebaut und hat (1891) 4290, als Gemeinde 5725 E., Post
und Telegraph, ein Kommunalcollège, eine Bibliothek (6000 Bande) und eine meteorolog. Beobachtungsstation; Fabrikation von Spirituosen
und Hüten, Fayence, Kerzen und Seidenfilaturen sowie Handel mit Korn, Wein, Branntwein, Trüffeln, Konfitüren, Südfrüchten. Bis
zur Revolution war Apt Sitz eines Bischofs. Apt ist Geburtsort des Dramatikers Jean Aude (1755 - 1841). - Im
Altertum war Apt Hauptstadt der Bulgientes im Narbonensischen Gallien.
Julius Cäsar verschönerte die Stadt, machte sie zur röm. Kolonie und gab ihr den Beinamen Julia. Von Germanen und Sarazenen
verheert, verfiel die Stadt, kam 1218 in den Besitz der Grafen von Provence, von denen sie wieder feste Mauern erhielt, die
zum Teil noch stehen, und fiel 1481 an die franz. Krone. Die Kathedrale erhielt im 8. Jahrh. die Reliquien der heil. Anna und
ward 1660 von Anna von Österreich mit einer massiv-goldenen Säule beschenkt. In ihrer Krypta sind noch Reste von alten Gewölben,
Nischen, Aquädukten, Mosaik- und Marmorarbeiten. Außer unbedeutenden Altertümern aus der Römerzeit befindet
sich ungefähr 4 km von der Stadt entfernt eine dreibogige Brücke, deren mittelster Bogen eine Spannung von mehr als 16 m hat.