Apt
(spr. apt
oder att;
Apta Julia. 1)
Arrondissement im franz. Depart.
Vaucluse in der Provence, hat 1264,17 qkm, (1891) 44 706 E., 50 Gemeinden
und zerfällt in die 5
Kantone Apt
(351,15 qkm, 13098 E.), Bonnieux (143,06 qkm, 5170 E.), Cadenet (190,67 qkm, 8946 E.),
Gordes (183,92 qkm, 5510 E.), Pertuis (395,37 qkm, 11 982 E.). - 2) Hauptstadt des
Arrondissements Apt
, links
vom Coulon, dessen breites
Thal
[* 2] von Hügeln mit
Wein-, Obst- und Olivenpflanzungen umgeben ist, an der Zweiglinie
Apt-Cavaillon
(32 km) der Mittelmeerbahn, ist größtenteils gut gebaut und hat (1891) 4290, als Gemeinde 5725 E., Post
und
Telegraph,
[* 3] ein Kommunalcollège, eine
Bibliothek (6000
Bande) und eine meteorolog.
Beobachtungsstation; Fabrikation von
Spirituosen
und
Hüten, Fayence,
[* 4]
Kerzen und Seidenfilaturen sowie
Handel mit
Korn,
Wein,
Branntwein,
Trüffeln,
Konfitüren,
Südfrüchten. Bis
zur Revolution war Apt
Sitz eines
Bischofs. Apt
ist Geburtsort des Dramatikers
Jean
Aude (1755 - 1841). - Im
Altertum war Apt
Hauptstadt der Bulgientes im Narbonensischen
Gallien.
Julius Cäsar verschönerte die Stadt, machte sie zur röm. Kolonie und gab ihr den Beinamen Julia. Von Germanen und Sarazenen verheert, verfiel die Stadt, kam 1218 in den Besitz der Grafen von Provence, von denen sie wieder feste Mauern erhielt, die zum Teil noch stehen, und fiel 1481 an die franz. Krone. Die Kathedrale erhielt im 8. Jahrh. die Reliquien der heil. Anna und ward 1660 von Anna von Österreich [* 5] mit einer massiv-goldenen Säule beschenkt. In ihrer Krypta sind noch Reste von alten Gewölben, Nischen, Aquädukten, Mosaik- und Marmorarbeiten. Außer unbedeutenden Altertümern aus der Römerzeit befindet sich ungefähr 4 km von der Stadt entfernt eine dreibogige Brücke, [* 6] deren mittelster Bogen [* 7] eine Spannung von mehr als 16 m hat.