im
Weda. Bezeichnung einer
Klasse von weiblichen Geistern, die in der
Luft schweben und mit den Gandharwen (s. d.)
vermählt sind. Sie können ihre Gestalt verwandeln, lieben das Würfelspiel und verleihen
Glück, können
aber auch
Geistesstörung bringen; daher werden sie im
Atharwa-Weda mit Zaubersprüchen beschwichtigt. Sie erinnern an die
griechischen
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Nymphen. In der spätern Religionsanschauung beglücken sie, ähnlich den islamitischen Houris, die Bewohner von IndrasHimmel.
[* 3] Besonders bekannt unter den Apsaras ist Urwaçî; deren Liebesverhältnis zu König Purûrawas den Inhalt eines Dramas von Kalidasa
(s. d.) bildet.
im Sanskrit Name der Götterhetären. Sie gelten als Frauen der Gandharven (s. d.),
sind von unvergänglicher Schönheit und Jugend und im Epos eine Zierde von Indras Himmel, wo sie bei Aufführungen als Tänzerinnen
und Schauspielerinnen mitwirken. Der Lieblingsaufenthalt der Apsaras sind Flüsse
[* 4] und Gewässer, weshalb sie im Veda auch «Wasserfrauen»
genannt werden. Sie gelten als geistesverwirrend und werden oft von Indra auf die Erde gesandt, um einen
Büßer zu verführen, dessen strenge Buße die Götter fürchten.
Nach Geburt eines Kindes kehren sie in den Himmel zurück, ohne sich um das Kind zu kümmern. Die bekannteste Apsaras ist Urvaçī,
deren Liebesabenteuer mit Purūravas schon im Rigveda geschildert und in der spätern Litteratur häufig
erzählt wird, auch dramatisch von Kālidāsa behandelt worden ist (Geldner in Pischel und Geldner, «VedischeStudien», Bd.
1, Stuttg. 1889). Das bekannteste Kind einer Apsaras ist Çakuntalā, die Tochter der Mēnakā, deren Geschichte ebenfalls Kālidāsa
dramatisch behandelt hat. – Über dieApsaras vgl. Apsaras Holtzmann in der «Zeitschrift
der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft», Bd. 33 (Lpz.
1879).