Aprikose
,
s. Aprikosenbaum.
Südamerikanische s. Mammea.
Aprikose
311 Wörter, 2'235 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Aprikose,
s. Aprikosenbaum.
Südamerikanische s. Mammea.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Aprikose,
Aprikosenbaum, Prunus armenica L., Pflanze aus der Familie der Rosaceen (s. d.) mit spitzeiförmigen, herzförmigen, glatten, doppelt geränderten Blättern, einzeln stehenden, weißen Blüten, die in der Knospenlage oft etwas gerötet sind, und rundlichen, seltener plattgedrückten, auf einer Seite mit einer Längsfurche versehenen, von sammetweißer Haut [* 2] umgebenen Früchten;
die Farbe der Aprikose
ist gelb, oft einseitig gerötet;
das Fleisch ist gelb, süß und saftig, bei schlechten Sorten auch mehlig;
der Stein ist dem der Pflaume ähnlich (s. Aprikosenkerne).
Die Heimat der Aprikose
ist Centralasien;
zur Zeit Alexanders d. Gr. soll sie nach Europa [* 3] gekommen sein;
die Früchte wurden zu Columellas Zeiten mala armeniaca, später bis Dioskorides ¶
praecocia genannt; daraus entstand bei den Byzantinern prekokkia, bei den Arabern alberkuk (neugrch. berýkukkon); nach Italien [* 5] kam sie später als albercoco und nach Spanien [* 6] als albericoque zurück, woraus die Franzosen abricot machten. Der Aprikosenbaum wird entweder freistehend als Halb- oder Hochstamm gezogen oder als Spalier besonders an Westwänden angebracht; die Vermehrung erfolgt durch Okulation auf Zwetschen oder Damascenen; er kommt in jedem gut gelockerten Gartenboden fort, verlangt aber etwas geschützte Lage und über Winter in Norddeutschland Schutz gegen strenge Kälte.
Die Früchte werden roh, namentlich aber eingemacht vielfach in den Handel gebracht; aus Italien kommen sie halbiert und getrocknet,
aus Südfrankreich und den Donaufürstentümern eingemacht und kandiert in den Handel. In Nordamerika
[* 7] wird die Aprikose
im großen angebaut und zur Branntweinbereitung sowie gedörrt und gepreßt zur Verproviantierung
der Schiffe,
[* 8] selbst als Schweinefutter benutzt; ebenso in Centralasien, wo das Holz
[* 9] des Aprikosenbaums das beste Brennholz liefert;
es läßt sich auch auf der Drehbank
[* 10] gut verarbeiten. In Briancon wird aus den Kernen ein Öl, Huile de marmotte,
gewonnen. Beste Sorten sind, Ende Juli reifend: von Nancy
[* 11] (s. Tafel: Steinobst,
[* 4]
Fig. 4), Suinets von Syrien, Ruhm von Pourtales;
Anfang August: von Breda, Andenken an Robertsau;
Mitte August: Ambrosia-Aprikose, Moorpark.