Appun
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Karl Ferdinand, Naturforscher und Reisender, geb. zu Bunzlau, [* 2] wandte sich dem Studium der Naturwissenschaften, namentlich der Botanik, zu und wurde 1849 auf Humboldts Empfehlung von Friedrich Wilhelm IV. als Naturforscher nach Venezuela [* 3] entsendet. Nachdem er die Wildnisse dieses Landes zehn Jahre lang forschend durchzogen und darauf ein Jahr zur Erholung in der Heimat zugebracht hatte, begab er sich nach Britisch-Guayana, das er als Botaniker im Auftrag der englischen Regierung eifrig durchforschte, bereiste darauf einen Teil Brasiliens, den Rio Branco [* 4] und Rio Negro, brachte monatelang bei den Indianern zu und befuhr den Amazonenstrom [* 5] bis Tabatinga an der Grenze Perus.
Gelegentlich eines Besuchs in der Heimat (1868-71) veröffentlichte er über seine Reisen eine Reihe von Aufsätzen in Zeitschriften (»Ausland«, »Globus« etc.) und schrieb ein größeres Werk: »Unter den Tropen« (Jena [* 6] 1871, 2 Bde.), das die günstigste Aufnahme fand. Im J. 1871 abermals nach Guayana zurückgekehrt, verunglückte er auf seiner ersten Reise ins Innere durch Schwefelsäure [* 7] (Juli 1872). Seine letzten Publikationen waren Aufsätze über die Indianer in Britisch-Guayana.