Die Grundlage bestand aus grobem, festgestoßenem
Kies und kleinen
Feldsteinen, welche mit glatten und
genau aneinander gefügten Quadersteinen belegt waren. An den Seiten befanden sich steinerne, 70
cm hohe
Einfassungen,
Ruhe-
und Meilensteine. Überbleibsel der
Straße werden stellenweise noch jetzt benutzt. 1850-53 hat
Canina auf Befehl
Pius' IX.
die durch zahlreiche Grabmonumente geschmückte
Strecke zwischen
Rom und Fratocchi (bei
Albano) ausgegraben
und bloßgelegt.
Straße (lat. Via Appia), im Altertume die Königin der Straßen genannt, führte von Rom
über Bovillä, Forum
[* 6] Appii, Tarracina (Terracina), Formiä, Minturnä nach Capua und ward von dem Censor Appius Claudius Cäcus 312 v.Chr.
aus militär. Gründen angelegt. Später, vermutlich schon im 3. Jahrh. v.Chr., erhielt sie über Beneventum
eine Fortsetzung bis Brundisium. Auf einem vortrefflichen Unterbau war sie mit sehr harten, ohne jeden
verbindenden Stoff genau ineinandergefügten Polygonsteinen gepflastert; noch gegenwärtig kann man an den vielen wohlerhaltenen
Strecken, besonders bei Tarracina, ihre vorzügliche Bauart erkennen.
Breit genug für zwei sich begegnende Wagen, hatte sie zu beiden Seiten eine erhöhte Einfassung nach Art unserer Fußsteige
und wurde, zumal bei Rom, von zwei fast ununterbrochenen Gräberreihen begleitet, wodurch sie zugleich
die vornehmste monumentale Kunststraße war. Unter den Gräbern ist das bedeutendste und besterhaltene das der Cäcilia Metella,
ein mit Travertinplatten bekleideter großer Rundbau. Näher nach der Stadt zu grenzen die Katakomben des heil. Callistus an
die Straße. 1850–53 wurde sie von Rom an bis zum elften Meilensteine unter der Leitung des ArchitektenCanina ausgegraben und dabei nicht wenige der Grabhäuser und Mausoleen von dem Schutte befreit; freilich ist von ihnen
meistens nur der Kern des Mauerwerks erhalten. –
Vgl. Canina, La prima parte della via Appia dalla porta Capena aBoville
(2 Bde., Rom 1853).