Apostolische
Gemeinden, diejenigen christl. Gemeinden, die ihren Ursprung auf unmittelbare apostolische Stiftung zurückführten, unter den größern und einflußreichern namentlich die von Jerusalem, Antiochia, Ephesus, Korinth, Rom und Konstantinopel. Doch ist die apostolische Stiftung von Rom und Konstantinopel jedenfalls, von Antiochia wenigstens in dem Falle zu bestreiten, wenn man den Apostelnamen auf die Zwölf und auf Paulus beschränkt. Gemeinden, die von Petrus, Johannes, Andreas oder irgend einem andern der Zwölf gestiftet worden wären, sind außerhalb Palästinas überhaupt nicht nachweislich. Doch hat die spätere Tradition, welche die Bischöfe als Nachfolger im apostolischen Amte betrachtete, mehrern Gemeinden Apostel zu ihren erstem Bischöfen gegeben, sie also zu apostolischen Sitzen gemacht. Namentlich die schon im 2. Jahrh. auftauchende Behauptung, daß Petrus erster Bischof in Rom gewesen, hat die Bischöfe dieser Gemeinde vorzugsweise mit apostolischem Ansehen geschmückt, und mit dem zunehmenden kirchlichen Einflusse Roms im Abendlande wurde der Name «apostolisch» immer ausschließlicher auf dieses übertragen. Als Apostolische Gemeinden bezeichnen sich auch die Irvingianer (s. d.).