(griech.), die Wiederbringung aller Dinge, d. h. die Wiederherstellung der Welt in den
ursprünglichen Zustand, sowie die endliche Bekehrung aller persönlichen Kreaturen und das Aufhören aller Sündenstrafen
und Übel, wozu Stellen wie Matth. 19, 28;. Apostelgesch.
3, 21;. 2. Petr. 3, 7-13. nicht minder Anhaltspunkte bieten als der Gedanke, daß eine ewige Unseligkeit von Gott geschaffener
Wesen sich mit Gottes Güte nicht vertrage. Endliche Bekehrung und Begnadigung selbst des Teufels und seines
Anhangs lehrte zuerst in der Kirche Origenes, nach ihm Gregor von Nyssa, Didymos von Alexandria, Diodor von Tarsus, Theodor von
Mopsuestia, ferner pantheistische Mystiker im Mittelalter und zur Zeit der protestantischen Orthodoxie. Nachdem Schleiermacher
die Apokatastáse für eine berechtigte Lehrart erklärt hatte, nahm sich ihrer besonders K. I.
^[Karl Immanuel] Nitzsch an. Vgl. Hölle.
(grch.), Wiederbringung aller Dinge, d. h.
Wiederherstellung in den vorigen (ursprünglichen) Zustand (vgs. Apostelg.
3, 21), be-
zeichnet ursprünglich die Zeit, in welcher mit der Erscheinung des Messias die prophetischen Weissagungen vom Gottesreich
auf Erden erfüllt werden sollen. Im dogmatischen Sinne heißt Apokatastase die dereinstige Bekehrung aller Menschen zum Glauben an Christus
und ihr Eingehen in die ewige Seligkeit. Diese Vorstellung, schon dem Apostel Paulus nicht fremd (1 Kor.
15, 22;. Röm.
5, 13;. 11, 32), ist namentlich von Origenes (s. d.) zu der Annahme einer endlichen Bekehrung und Beseligung Aller, den Teufel
nicht ausgeschlossen, ausgebildet worden. Die kirchliche Orthodoxie verwarf diese Anschauung seit dem 6. Jahrh. als «Origenistische»
Ketzerei und hielt fest an der Ewigkeit der Höllenstrafen; doch ist sie in älterer und neuerer Zeit,
so bei Scotus Erigena im 9. Jahrh., und auch im 19. Jahrh.
bei manchen Theologen wieder aufgetaucht.