Apokalyptiker
(grch.), diejenigen, welche in der Offenbarung des
Johannes (s.
Apokalypse) die prophetische Enthüllung
der zukünftigen Vollendung des Gottesreichs finden. In der christl. Urzeit fand namentlich
die judenchristl. Partei darin ihre Hoffnungen auf die irdisch sichtbare Wiederkunft Christi zur
Begründung
eines Tausendjährigen
Reichs
(Offenb. 20,. s.
Chiliasmus). Als um die Mitte des 2. Jahrh. die Montanisten (s. d.)
die unmittelbare Nähe des Weltendes verkündigten, lebten die apokalypti
schen Meinungen aufs neue auf. Auch Justinus der
Märtyrer (gest. um 160) teilte diesen
Glauben, für den später nicht allein der schließlich zum Montanismus
übergetretene
Tertullian (gest. 220), sondern auch die angesehensten Theologen der kleinasiat.-röm.
Schule, wie Irenäus (gest. 202) und Hippolyt (gest. um 235), trotz
ihrer Verwerfung der montanistischen Prophetic, eintraten. Dagegen trat die
Alexandrinische Schule dieser sinnlichen
Auffassung
entgegen (s.
Antichrist), seit dem 4. Jahrh. blieb die geistige Deutung der Offenbarung
vorherrschend. Trotzdem tauchte die Neigung zu apokalypti
schen Schwärmereien von neuem auf, und auf
Grund einer durch
Augustin
aufgebrachten Deutung der tausendjährigen Herrschaft Christi
(Offenb.
20). sah man mit großer
Furcht dem J. 1000 n. Chr. entgegen.
Apokalyptische
Anschauungen finden sich auch bei andern religiösen
Gemeinschaften (s.
Swedenborg, Irvingianer und
Darbysten).