Apium
L.
(Sellerie,
Eppich),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 2] zwei- oder mehrjährige, fast stets kahle
Kräuter
mit gefiederten oder dreifach fiederig zusammengesetzten Blättern, vorhandenen oder fehlenden
Hüllen und
Hüllchen, weißen
Blüten und rundlich zweiknöpfiger
Frucht mit ungeteiltem
Fruchtträger. Nur wenige
Arten, bei uns: Apium
graveolens
L. (gemeiner
Sellerie), zweijährig, 0,3 bis 1 m hoch, sehr ästig, mit fiederteiligen untern und dreizähligen
obern Blättern, deren
Segmente oberseits glänzend und grob gesägt sind, findet sich in ganz
Europa
[* 3] auf Salzwiesen, am Seestrand
und ist an den dunkelgrünen, stark riechenden Blättern kenntlich.
Die Wurzel [* 4] der wild wachsenden Pflanze ist spindelförmig und dünn, riecht widerlich durchdringend und schmeckt bitterlich scharf; durch Kultur wird sie aber knollenartig und süßlich aromatisch. Man kultiviert besonders zwei Spielarten, den Krautsellerie, mit langgestielten, aufrecht stehenden Blättern und kleinerer Wurzel, und den Knollensellerie, mit kurzgestielten Blättern und großer, rundlicher Wurzel. Der Sellerie verlangt kräftigen Boden und im Sommer viel Wasser.
Aussaat erfolgt im März in halbwarme Mistbeete; nach Abhärtung und Pikierung wird in Entfernung von 45 cm gepflanzt. Düngung mit Kloakendünger wirkt vorzüglich, ebenso vorsichtiges Bejauchen. Die Pflege erstreckt sich auf Bodenlockerung und Reinigung, ferner mäßiges Behäufeln. Im Juli und August entfernt man den Boden von den obersten Wurzeln, schneidet diese vorsichtig ab, so daß nur die in die Tiefe gehenden Wurzeln bleiben; hierdurch erhält man sehr große und glatte Knollen. [* 5]
Die Knolle enthält 84,09 Wasser, 1,48 Stickstoffsubstanz, 0,39 Fett, 0,77 Zucker, [* 6] 11,03 stickstofffreie Extraktstoffe, 1,40 Holzfaser, 0,84 Mineralstoffe. Sie wird als Küchengewürz, auch als Salat mit Essig und Öl genossen. In Zucker eingemacht, liefert sie mit Weißwein ein der Ananasbowle täuschend ähnliches Getränk. Sie wirkt reizend auf die harnabsondernden und sexuellen Organe und gilt als Aphrodisiakum. Auch die Blätter dienen als Küchengewürz.