Apelles
,
griech.
Maler aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrh.
v. Chr., wahrscheinlich in
Kolophon geboren.
Die erste künstlerische
Bildung erhielt er in der ion. Schule zu Ephesus; später ging er nach Sicyon in die Schule
des Pamphilus. Zu Philipps
Zeiten begab er sich nach Pella in Macedonien; dort begründete sich vielleicht das vertraute Verhältnis
zwischen ihm und
Alexander d. Gr., welches zu vielen, freilich unbeglaubigten Anekdoten
Anlaß gegeben hat. Die eigentümliche
Richtung des Apelles
, «des unübertroffenen Malers der
Anmut», trat besonders glänzend in seinen
Darstellungen der
Aphrodite,
[* 3] der
Charis und anderer jugendlicher Göttinnen hervor.
Besonders gefeiert war sein
Bild der aus den
Fluten des
Meers auftauchenden
Aphrodite
(Anadyomene, s. d.) und das der
Artemis
[* 4] mit
ihrem Jagdgefolge. Auch einzelne allegorische
Bilder von ihm werden erwähnt, so das der
Verleumdung, dessen bei Lucian erhaltene
Schilderung
Botticelli den
Stoff zu seinem gleichartigen
Bilde (in den
Uffizien zu
Florenz)
[* 5] gegeben hat. Doch
erwies er sich auch in heroischen
Darstellungen, namentlich in ideal aufgefaßten Bildnissen ausgezeichnet. Apelles
war vornehmlich
der
Maler
Alexanders d. Gr. und seiner bedeutenden Feldherren. Berühmt war das
Bild
Alexanders im
Tempel
[* 6] der Diana zu Ephesus,
den König mit dem
Blitze in der
Hand
[* 7] darstellend. Auf dieses
Bild geht das Wort
Alexanders d. Gr., daß
es nur zwei
Alexander
¶
mehr
gebe, den Unüberwindlichen und den Unnachahmlichen. –
Vgl. Houssaye, Histoire d’Apelles
(Par. 1867);
Wustmann, A.’ Leben und Werke (Lpz. 1870).