Aorta
(grch.), der Hauptstamm der Arterien, welcher aus der linken Herzhälfte heraustritt und sich später in sämtliche, den Körper versorgende Arterien teilt, bildet ein daumendickes festes, mit ¶
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elastischen Fasern versehenes Rohr und ist daher sehr widerstandsfähig gegen das aus dem Herzen in sie hineingepreßte Blut.
Sie beschreibt nach ihrem Austritte aus dem linken Herzen zunächst einen Bogen
[* 3] (Aortenbogen) nach aufwärts, von dessen Konvexität
die Arterien für den Kopf und für die obern Extremitäten entspringen, kreuzt sich auf diesem Wege mit
dem rechten Lungenarterienstamm und mit dem linken Hauptbronchus und läuft dann als Brustaorta
an der linken Seite der Brustwirbelsäule
nach abwärts. Am Zwerchfell angelangt, tritt sie dann hinter der Speiseröhre in die Bauchhöhle (Bauchaorta
) und teilt sich
in der Höhe des letzten Lendenwirbels in ihre beiden Endäste, welche für die untern Extremitäten,
die Beckenorgane und die Genitalien bestimmt sind. (S. die Tafel: Die Blutgefäße des Menschen.) An ihrem Anfangsteile besitzt
die Aorta
drei taschenförmige Klappen (Aortenklappen), welche durch das eindringende Blut an die Seite gedrängt werden und den
Rückfluß ins Herz dadurch hindern, daß ihre freien Ränder nach der Zusammenziehung des Herzens sich
fest aneinanderlegen.
Die Aorta
erkrankt oft an einer chronischen Entzündung ihrer innern Haut,
[* 4] welche Entzündung wieder Anlaß zur Entwicklung eines
sog. Aneurysma (s. d.) geben kann. Die Innenhaut der Aorta
älterer Personen ist fast immer durch diesen Prozeß (s. Arterienentzündung)
verdickt und nicht selten mit Kalkplättchen durchsetzt. Abnorme Enge der und des ganzen arteriellen
Gefäßgebietes mit Kleinheit des Herzens ist zuweilen die Ursache für hartnäckige Formen der Bleichsucht.