Anzĭo
(bis vor kurzem Porto d’Anzio
genannt), Fischerstadt und von den Bewohnern
Roms besuchter
Badeort im
Kreis
[* 2]
Rom
[* 3] der ital.
Provinz
Rom, auf der
Stelle des alten
Antium (s. d.), an der schmalspurigen
Lokalbahn
Albano-Lazziale-Nettuno,
hat (1881) 1680 E.
Der an der Ostseite des alten durch Innocenz XII. erbaute und mit
Leuchtturm,
Arsenal und
Fort versehene kleinere
Hafen versandet fortwährend.
Pius IX. ließ eine
Kirche erbauen und einen
Bazar einrichten und durch seine
Fürsorge hat sich Anzio
wieder gehoben.
Über der Stadt die Villa, die
Pius IX. zum Frühlingsaufenthalt benutzte, und die Villa Mencacci (früher Corsini), die längere
Zeit von
Dom
Miguel bewohnt war. Links von der
Straße nach dem etwa 2 km entfernten
Nettuno zu die Villa
Borghese (ehemals Costaguti). Anzio
wie das benachbarte
Nettuno gehören seit 1831 der Familie
Borghese. Gegen Westen das Promontorio
d’Anzio
, gegen
Osten die Isoletta di
Astura und die steile Penisola del
Circeo. In der Umgebung finden sich die Trümmer der
alten Stadt, unter denen viele Kunstwerke des
Altertums gefunden worden sind. So unter Papst Julius II.
der Apoll von
Belvedere in den Trümmern des Neronischen
Palastes bei dem sog.
Arco-Muto und später der Borghesische Fechter.
–
Vgl. Sofredini, Storia di Anzio
, Satrico,
Astura e
Nettuno
(Rom 1879).