Anzin
,
auch
Anzain (spr. angsäng), Ort im Kanton
[* 2] und
Arrondissement
Valenciennes des franz. Depart. Nord, an der Anschlußlinie
Somain-Peruwelz der
Franz. Nordbahn, hat (1891) 11394, als Gemeinde 11538 E., Hochöfen, Maschinenbau,
Brauereien,
Glashütten,
Zuckerfabriken und
Destillationen. Anzin
ist Mittelpunkt des großartigsten Steinkohlenbeckens
Frankreichs,
welches dem Depart. du Nord und
Pas-de-Calais angehört und ein
Teil des großen Kohlenbeckens ist, das sich von
Aachen
[* 3] in einem
nach N. geöffneten
Bogen
[* 4] über Namur,
[* 5]
Charleroi,
Mons,
[* 6] bis nach
Boulogne erstreckt. Im Depart. du Nord hat es eine
Ausdehnung
[* 7] von 615,18 qkm und beschäftigt (1884) 18886
Arbeiter, im Depart.
Pas-du-Calais (Anmerkung
des Editors:
richtig:
Pas-de-Calais) 621,42 qkm mit 28430
Arbeitern.
Beide zusammen besitzen etwa 70 Flöze und
Schächte bis zu 600 m
Tiefe. 1886 lieferten sie mit Hilfe von 34234
Pferden und 614 Dampfmaschinen
[* 8] (487606 t Kohlenverbrauch) 10449344 t, und der mittlere jährliche Lohn der vor Ort Arbeitenden betrug
1127, der der Tagarbeiter aber 784
Frs. Die
Ausbeute des Jahres 1889 erreichte die Höhe von 13455984 t. Seit 1717 besteht
in Anzin
eine Gesellschaft mit 100 Mill.
Frs.
Anlagekapital, die mit 14000
Arbeitern (1887) 2504412 t liefert und ein Gebiet
von 280,54 qkm besitzt. Sie hat eine 3800 m lange unterirdische
Galerie gebaut, um die Gruben und Arbeitsstätten mit dem
Scheldekanal und der Eisenbahn in
Verbindung zu setzen, und endlich eine aus mehrern Sammelbecken bestehende weite Wasserfläche
bei
Denain.