Zeichen von etwas Werdendem oder schon Vorhandenem, aber noch nicht völlig erkennbar Gewordenem, z. B.
der
Witterung, des
Todes etc. Als die ersten
Boten dessen, was die nächste Zukunft bringt oder offenbart, spielen die Anzeichen eine
wichtige
Rolle; ihr Verständnis ist in vielen Verhältnissen unentbehrlich. Eine eigne
Klasse der Anzeichen bilden
die des
Aberglaubens, nach welchen eingetretene oder eintretende Ereignisse auf irgend eine
Weise angemeldet werden sollen,
ohne daß sich zwischen dem als Anzeichen dienenden
Vorfall und dem durch ihn angeblich Angezeigten der geringste natürliche Zusammenhang
nachweisen ließe, bei den Alten z. B. durch zufällig gehörte
Töne oder
Worte, Ohrenklingen und Augenjucken,
Vogelflug, Tierbegegnungen, namentlich beobachtet bei dem
»Angang« (s. d.) der alten
Deutschen.
nennt man Zeichen von etwas Entstehendem oder Vorhandenen, aber noch nicht völlig Erkennbarem,
wie einer Krankheit, dem Tode, der Witterung; in diesem Sinne, gleichbedeutend mit Symptom (s. d.), sind die Anzeichen überaus wichtig;
ihr Verständnis ist für den Arzt, den Landmann, den Seemann u. s. w. unentbehrlich. Anders verhält es sich mit den zahlreichen
Anzeichen (oder Anzeigen), mit denen sich der Aberglaube beschäftigt (z. B. unerklärliches starkes, plötzliches
Geräusch als Anzeichen eines Todesfalls) und wo kein Zusammenhang zwischen dem und dem angeblich Angezeigten
besteht. Der Glaube an die letztern Anzeichen gehört in den Seelenglauben.