(spr. augwil), Jean Baptiste Bourguignon d', franz. Geograph, der Reformator der alten und neuen Kartographie,
geb. 11. Juli 1697 zu Paris, widmete sich mit so großem Erfolg den mathematischen und geographischen Studien, daß er schon im 22. Jahr
königlicher Geograph wurde, mit welcher Stelle er später die eines Privatsekretärs des Herzogs von Orléans
verband. Seit 1775 mit dem Ehrenposten eines Adjunkts der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Paris bekleidet, starb er
daselbst 28. Jan. 1782. Von seinen Karten (er gab deren 211 heraus) verdienen namentlich Erwähnung: der »Atlas général« (1737-80, 66 Blätter)
und der »Atlas antiquus major« (12 Blätter),
wozu die »Geographie ancienne abrégée« (1769, 3 Bde.) als
Text gehört. Ein Nachstich der letztgenannten Karten erschien zu Nürnberg 1785 (12 Blätter),
mit deutschem Text von Hummel,
Stroch, Heeren u. a., als »Handbuch der alten Erdbeschreibung zum Gebrauch der größern d' Anvilleschen Landkarten« (das. 1796-1800).
D'Anvilles »Traité des mesures itinéraires anciennes et modernes« (1769) ist für das Studium der alten
Geographie noch immer wichtig. Seine wertvolle Kartensammlung (aus 10,500 Nummern bestehend) wurde für die königliche
Bibliothek angekauft.
(spr. angwil), Jean Baptiste Bourguignon d', Geograph und Kartograph, geb. 11. Juli 1697 zu
Paris, wurde bereits im Alter von 22 Jahren zum königl. Geographen ernannt, später war er Privatsekretär des
Herzogs von Orléans und ward 1775 Adjunkt bei der Akademie der Wissenschaften. Er starb 28. Jan. 1782 zu Paris. Von seinen Karten,
deren er 211 herausgab, sind zu erwähnen der «Atlas général» (Par. 1737-80, 46 Karten in 66 Blättern),
der «Nouvel atlas de la Chine» (Haag 1737,42 Karten) und der «Atlas antiquus major» (12 Bl.),
wozu die «Géographie ancienne
agrégee» (3 Bde., Par. 1768)
als Text gehört. Epochemachend war seine große Karte von Afrika (1749),
mit der die kritische Bearbeitung
des genannten Erdteils beginnt. Unter seinen Schriften, von denen Demanne eine Sammlung («Œvres», Bd. 1 u. 2, Par. 1834) begann,
sind hervorzuheben: «Ètats formés en Europe aprés la chute de l'empire romain en Occident»
(Par. 1771; deutsch von Dillinger, Nürnb. 1782 u. 1796) und «Traité des mesures itinéraires anciennes
et modernes» (Par. 1769). Von A.s Abhandlungen sind zu nennen: «Proposition d'une mesure de la terre ect.» (Par.
1735),
«Sur la détermination en latitude de plusieurs positions principales dans le Levant (in den »Mémoires de l'Académie
des Inscriptions», Bd. 27 u. 29). Seine kostbare Kartensammlung, die aus 10 500 Nummern bestand, ward 1779 von
der Regierung für die königl. Bibliothek gekauft.