Anville
(spr. augwil), Jean Baptiste Bourguignon d', franz. Geograph, der Reformator der alten und neuen Kartographie, geb. zu Paris, [* 3] widmete sich mit so großem Erfolg den mathematischen und geographischen Studien, daß er schon im 22. Jahr königlicher Geograph wurde, mit welcher Stelle er später die eines Privatsekretärs des Herzogs von Orléans [* 4] verband. Seit 1775 mit dem Ehrenposten eines Adjunkts der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Paris bekleidet, starb er daselbst Von seinen Karten (er gab deren 211 heraus) verdienen namentlich Erwähnung: der »Atlas [* 5] général« (1737-80, 66 Blätter) und der »Atlas antiquus major« (12 Blätter),
wozu die »Geographie ancienne abrégée« (1769, 3 Bde.) als Text gehört. Ein Nachstich der letztgenannten Karten erschien zu Nürnberg [* 6] 1785 (12 Blätter),
mit deutschem
Text von
Hummel,
Stroch,
Heeren u. a., als »Handbuch der alten
Erdbeschreibung zum
Gebrauch der größern d' Anville
schen
Landkarten«
[* 7] (das. 1796-1800).
D'Anvilles
»Traité des mesures itinéraires anciennes et modernes« (1769) ist für das
Studium der alten
Geographie noch immer wichtig. Seine wertvolle Kartensammlung (aus 10,500 Nummern bestehend) wurde für die königliche
Bibliothek angekauft.