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Spanien
[* 3] bekämpfte, übertrug er dem den Oberbefehl in
Italien;
[* 4] später setzte Antonius
eine beträchtliche Macht nach Illyrien
über, wo ihn
Cäsar erwartete. In der
Schlacht von
Pharsalos (s. d.) befehligte er den linken Flügel. Mit einem
Teile des
Heers
kehrte er sodann nach
Rom
[* 5] zurück, und
Cäsar machte ihn als
Diktator zum
Magister equitum, ließ ihn aber
am afrik. und span. Feldzuge 46 und 45 nicht teilnehmen; Antonius
verheiratete sich unterdessen
mit Fulvia, der
Witwe des
Clodius.
Als
Cäsar aus
Spanien zurückkam, gewann Antonius
seine Gunst wieder, ward 44 neben
Cäsar Konsul und suchte, jedoch vergebens, das
Volk dazu zu bewegen,
Cäsar als König anzuerkennen. Nach der Ermordung
Cäsars (15. März 44) bemächtigte
sich Antonius
des
Staatsschatzes, des Vermögens und der Papiere
Cäsars, verband sich mit Lepidus, der
Truppen in die Stadt hatte
einrücken lassen, und entflammte durch eine fein berechnete Leichenrede und Vorzeigung des blutigen Gewandes des Ermordeten
das
Volk zur
Rache. Die
Mörder mußten flüchten, und Antonius
herrschte einige Zeit mit unumschränkter Gewalt.
Alsbald erstand dem in dem anfangs unterschätzten Octavian (s.
Augustus), dem
Erben und Adoptivsohn
Cäsars, ein gefährlicher
Nebenbuhler. Antonius
suchte ihn zuerst hinzuhalten; dann als er sich noch durch das
Volk
Gallien diesseit der
Alpen
[* 6] hatte übertragen lassen, brach er mit Octavian unter dem Vorwand, dieser habe
Mörder gegen ihn gedungen. Aber während
Antonius
zu den auf seinen
Befehl aus Macedonien herübergekommenen
Legionen ging, sammelte Octavian ein
Heer aus
Veteranen
Cäsars
und erreichte es, daß selbst ein
Teil von Antonius'
Legionen sich ihm anschloß. Antonius
begab sich nun in das cisalpinische
Gallien, um es dem Decimus
Brutus (s. d.) zu entreißen, und belagerte ihn in Mutina (Modena), während
Octavian, der sich jetzt an die von
Cicero geführte Senatspartei lehnte, von dieser dann auch ein Kommando gegen Antonius
erhielt.
Unterdes hielt
Cicero (s. d.) seine berühmten Reden gegen der Senat
faßte
Beschlüsse gegen ihn wie gegen einen Feind des
Staates, und die Konsuln Hirtius und Pansa sowie Octavian rückten gegen
ihn ins Feld. Antonius
schlug April 43 unfern Mutina Pansa, wurde aber von Hirtius und Octavian in einer entscheidenden
Schlacht besiegt. (S. Mutinensischer
Krieg.)
A.,der nach
Etrurien floh, erhielt schon dort von Ventidius
drei
Legionen zugeführt, und vereinigte sich dann im südl.
Gallien mit Lepidus.
Auch
Pollio und Plancus verstärkten seine
Armee mit ihren
Heeren, und Antonius
kehrte an der
Spitze von 17
Legionen und 10000 Reitern
nach
Italien zurück. Jetzt ließ Octavian, der sich nur zum Schein als
Anhänger des Senats und als Verfechter
der republikanischen
Freiheit gezeigt hatte, die
Maske fallen; er zog und Lepidus entgegen und hatte mit ihnen unweit
Bologna
die berühmte Zusammenkunft, in der sie die röm. Welt in der Form eines vom
Volk zu bestätigenden fünfjährigen
Triumvirats
unter sich teilten.
Darauf zogen die Triumvirn nach Rom, wo nun Proskriptionen über alle verhängt wurden, die ihnen verdächtig oder gefährlich schienen. Hunderte von angesehenen und reichen Männern, über 300 Senatoren und 2000 Ritter, unter ihnen Cicero, wurden ermordet. Nachdem durch die Einziehung der Güter der Getöteten die zum Kriege nötigen Summen herbeigeschafft waren, gingen und Octavian 42 nach Macedonien, wo die Führer der Senatspartei Brutus und Cassius ein mächtiges Heer gesammelt hatten. In zwei Schlachten [* 7] bei Philippi völlig geschlagen, suchten Brutus und Cassius freiwillig den Tod. und Octavian schlossen jetzt unter sich zu Ungunsten des Lepidus, den sie zu beseitigen trachteten, einen Separatvertrag.
Hierauf ging Antonius
nach
Asien
[* 8] und befahl in Cilicien der Königin von
Ägypten,
[* 9] Kleopatra (s. d.), sich wegen ihres den
Triumvirn
mißfälligen Betragens zu rechtfertigen. Von ihren Reizen bezaubert, folgte ihr Antonius
nach
Alexandrien, wo er, unbekümmert
um die Angelegenheiten des
Staates, in ununterbrochenen Zerstreuungen die Zeit verbrachte. Der
Krieg in
Italien zwischen Octavian und
Lucius Antonius, dem
Bruder des
Triumvirn, wurde noch vor Antonius'
Aufbruch zu Octavians Gunsten entschieden.
Nach dem Tod seiner Gemahlin Fulvia ward die Aussöhnung durch die Vermählung des Antonius mit Octavia, Octavians Schwester, besiegelt. Beide nahmen nun (40) eine neue Teilung des Reichs zu Brundusium vor. Antonius erhielt den Orient, Octavian den Occident; die Grenze bildete die Stadt Scodra in Illyrien. Dem schwachen Lepidus wurde Afrika [* 10] gelassen. Doch sollten an der Verwaltung Italiens [* 11] alle drei gleichen Anteil haben. Sodann ging Antonius nach dem Osten zurück, wo sein Legat Ventidius siegreich gegen die Parther kämpfte.
Neue Mißhelligkeiten zwischen Octavian und Antonius wurden durch die Vermittelung der Octavia (37) in Tarent beigelegt und das Triumvirat auf weitere fünf Jahre verlängert. Nach seiner Rückkehr nach Asien ergab Antonius sich jedoch dem zügellosesten Leben und verschwendete, das Interesse des Staates verletzend, Provinzen und ganze Reiche an Kleopatra und ihre Kinder. Nachdem er 36 einen Zug gegen die Parther ohne Erfolg unternommen hatte, nahm er 34 bei einem neuen Feldzuge den König von Armenien, Artavasdes, durch Hinterlist gefangen und feierte darauf einen Triumph zu Alexandrien.
Während Antonius unter beständigen Festen die wichtigsten Angelegenheiten versäumte, wurde zu Rom auf Betreiben des Octavian, der indessen den Sextus Pompejus besiegt und Lepidus beiseite geschoben hatte, der Kleopatra der Krieg erklärt; dem der für das nächste Jahr zum Konsul designiert war, wurde dieses Amt und seine sonstige Gewalt aberkannt. Als es dann 31 bei Actium (s. d.) zwischen den beiden Gegnern zur entscheidenden Schlacht kam, verschuldete Antonius durch seine übereilte Flucht die Niederlage seiner Truppen.
Octavian folgte ihm (30 v. Chr.) nach Ägypten und wies alle Vorschläge des Antonius zur Unterwerfung ab. Bei seinem Eintreffen vor Alexandrien machte Antonius einen glücklichen Ausfall, ward aber dann von der ägypt. Flotte und seiner Reiterei verlassen, das Fußvolk wurde geschlagen. In dem Argwohn, von Kleopatra verraten zu sein und auf das von ihr selbst ausgesprengte falsche Gerücht ihres Todes stürzte er sich in sein Schwert. Noch lebend wurde er zu Kleopatra getragen, in deren Armen er starb, und als bald darauf auch die Königin durch Gift ihr Leben endete, wurden beide in einem Grabe beigesetzt.