Antithēse
(griech.),
Gegensatz, eine
Redefigur, welche Begriffsbestimmungen, die logisch einander gegenüberstehen,
auch in den entsprechenden Satzgliedern gegenüberstellt. Dieselbe eignet sich besonders als Form für
die
Sentenz, daher sentenzenliebende Schriftsteller (z. B.
Schiller) reich an Antithesen
sind; doch wird sie auch von
Denkern
(z. B.
Lessing) häufig angewendet. Die Antithese
ist entweder einfach, wenn nur zwei Bestimmungen, oder zusammengesetzt,
wenn mehrere Bestimmungen einander gegenübergestellt werden, wobei eine symmetrische
Anordnung derselben erforderlich ist;
z. B. bei
Schiller:
Ein Gott bist du dem Volke worden, | |
Ein Feind kommst du zurück dem Orden. |
Wenn die Antithese
durch
Umkehrung des
Gedankens gebildet wird, heißt die
[* 1]
Figur
Antimetábole, z. B.: Nicht um zu essen, lebe ich,
sondern um zu leben, esse ich.