Antīstrophe
(griech.), Gegenstrophe, s. Strophe.
Antistrophe
9 Wörter, 83 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(griech.), Gegenstrophe, s. Strophe.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Antistrophe
(grch.), s. Strophe. ^[= (grch.), in der Poesie, insbesondere in der lyrischen, eine größere rhythmische Periode, die ...]
(griech.), in der Poesie, insbesondere der lyrischen, die Verbindung mehrerer Verse zu einem metrischen Ganzen, dessen Maß und Ordnung den einzelnen Teilen eines Gedichts zu Grunde liegt und sich demnach wiederholt. Man sagt deshalb: ein Gedicht besteht aus so und so viel Strophen. Bei den ¶
Griechen bildete die S. einen Teil der Chorgesänge auf dem Theater, [* 4] die sich in S., Antistrophe (»Gegenstrophe«),
die der erstern genau nachgebildet war, und Epode (»Nachgesang«),
mit eigner metrischer Form, gliederten. Die lyrische Poesie behielt diese Benennungen bei, wie in den Pindarischen Oden; andre lyrische Gedichte des Altertums kennen die Epode und Antistrophe nicht, sondern bestehen aus Strophen mit regelmäßig wiederkehrendem Metrum. Die Alten teilten die Strophen nach der Anzahl ihrer Verse in zwei-, drei- und vierzeilige (Distichen, Tristichen und Tetrastichen) und nach ihren Erfindern und andern Merkmalen in Alkäische, Sapphische, choriambische und andre Strophen.
Die einzelnen Verse derselben hießen Kola und bildeten ein andres Einteilungsmerkmal. Strophen, deren Verse ein gleiches Metrum hatten, galten zusammen nur als ein Kolon und hießen Monokola; solche, in denen zwei, drei oder vier Versarten wechselten, Dikola (z. B. das Sapphische Metrum), Trikola (z. B. das Alkäische Metrum) und Tetrakola. In der Poesie des Mittelalters und der neuern Zeit betrachtet man neben dem regelmäßig wiederkehrenden Versmaß besonders die Einteilung in Aufgesang und Abgesang (s. d.) sowie den Reim als Prinzip bei der Strophenbildung, während in den allitterierenden altdeutschen Dichtungen eine strophische Gliederung noch nicht vorkommt.
Erst in der Zeit des deutschen Minnegesangs entstand eine künstliche Strophenbildung, die auch auf die epische Poesie ihren Einfluß hatte. Die bekanntesten Strophen dieser Periode sind: die Nibelungenstrophe, Hildebrandstrophe, die Titurel- und die fünfzeilige Neidhartstrophe. Im weitern Verlauf haben die Dichter der neuern Zeit, von dieser Grundlage des Mittelalters ausgehend, eine großartige Mannigfaltigkeit in der Strophenbildung entwickelt.
Vgl. Seyd, Beitrag zur Charakteristik und Würdigung der deutschen Strophen (Berl. 1874).
Nr. | Ergebnis | Strophe |
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1 | ****** | Stro|phe [t…], die; -, -n [lat. stropha < griech. strophe, eigtl. = das Drehen, die Wendung]: aus ... |
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Antistrophe, s. Strophe
Gegenstrophe, s. Strophe
Strophe
Antistrophe, s. Strophe.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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65.447 | Strophe | Minor | Neuhochdeutsche Metrik | (ebd. 1893) |
65.447 | Strophe | Meyer | Grundlagen mittelhochdeutschen Strophenbaues | (Straßb. 1886) |
65.447 | Strophe | Seyd | Beitrag zur Charakteristik und Würdigung der deutschen S. | (Berl. 1874) |
15.395 | Strophe | Seyd | Beitrag zur Charakteristik und Würdigung der deutschen Strophen | (Berl. 1874) |
54.560 | Couplet | "Chanson" | gleichbedeutend mit dem im Deutschen gebräuchlichen Ausdruck Strophe (s. d.) | |
9.41 | Isländische Verskunst | Vers steht einer | Hauptstab. - Im Ljoðaháttr, der höchst wahrscheinlich erst aus dem Kviðuháttr sich entwickelt hat, hat die Strophe der Regel nach sechs Zeilen | (die Strophen von mehr Zeilen scheinen sämtlich interpoliert) |
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