Antiquār
(lat. Antiquarius
), bei den
Römern einer, der gern veraltete
Ausdrücke und Redeformen (Archaismen) in
Rede
und
Schrift anwendete;
im Mittelalter ein Abschreiber alter Bücher besonders in Klöstern;
nach dem Wiederaufleben der klassischen
Studien ein Gelehrter, der sich mit dem
Studium der
Antiquitäten, namentlich alter Kunstwerke, beschäftigte,
in diesem
Sinne noch jetzt bei den
Franzosen (Antiquaire), Engländern (Antiquary
) und Italienern (Antiquario
) gebräuchlich;
nach jetzigem Sprachgebrauch einer, welcher ausschließlich mit ältern gebrauchten Büchern handelt.
Das Antiquar
geschäft
ist aus dem
Buchhandel entsprungen und beschäftigt sich mit dem An- und Verkauf größerer und kleinerer
Bibliotheken und
älterer gebrauchter, namentlich wissenschaftlicher, Werke. Die Hauptmittel des Vertriebs sind erstens
nach
Wissenschaften geordnete Lagerkataloge, welche nicht selten mit wichtigen und interessanten bibliographischen Bemerkungen
versehen sind, und zweitens öffentliche Bücherauktionen, in denen jedes einzelne Werk nach den darüber ausgegebenen
Katalogen
dem Meistbietenden zugeschlagen wird.
Das Antiquar
geschäft hat namentlich seit 50
Jahren einen großen Aufschwung genommen, und seine
Verbindungen
dehnen sich über alle Teile der
Erde aus. Die bedeutendsten Antiquar
geschäfte der Gegenwart, von denen manche besondere
Spezialitäten ausgebildet haben, sind in
Leipzig:
[* 2] F. Antiquar
Brockhaus, O. Harrassowitz,
Kirchhoff u.
Wigand,
Köhlers Antiquarium
,
List u.
Francke, Simmel u. Komp., T. O.
Weigel;
in Berlin: [* 3] Calvary u. Komp., Albert Cohn, Friedländer u. Sohn, L. Liepmannssohn, Mayer u. Müller, R. L. Prager, ¶
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J. ^[Joseph] Antiquar
Stargardt;
in Frankfurt: [* 6] J. ^[Joseph] Baer u. Komp., St. Goar, K. Th. Völcker;
in London: [* 7] B. Quaritch, Sotheren u. Komp.;
in Paris: [* 8] Fontaine, Maisonneuve u. Komp., Porquet, Techener, H. Troß;
in Amsterdam: [* 9] Fred. Muller;
in Rom und
[* 10] Turin:
[* 11] H. Loescher. - Dem eigentlichen Antiquar
handel nicht angehörig, hat sich in den letzten
Jahrzehnten das vielfach mit dem Sortimentshandel verbundene sogen. moderne Antiquariat
ausgebildet.
Seine Aufgabe besteht darin, Restvorräte, ältere Auflagen und größere Partien einzelner Werke zu erwerben und solche zu niedrigen Preisen dem Publikum zu verkaufen.