Antiphlogi
stisch
(grch.) heißt in der
Medizin soviel als entzündungswidrig und begreift die gesamten
Mittel, welche von der ältern Heilkunde schulgerecht zur Bekämpfung der
Entzündungen (s. d.) angewendet wurden. Dazu gehörten
namentlich örtliche und allgemeine
Blutentziehungen, die Kälte in Form der nassen
Umschläge oder des Eisbeutels, der Eispillen,
sodann unter den innerlichen
Mitteln die anorganischen Säuren, gewisse
Salze und kohlensäurehaltige Getränke,
Quecksilber
und Jodmittel, ferner
Ableitungen auf die
Haut
[* 2] durch hautrötende sowie blasen- oder pustelbildende
Mittel und auf den
Darm
[* 3] durch
die verschiedenen Abführmittel; endlich auch die fäulniswidrigen
Mittel (Karbolsäure, Salicylsäure,
Sublimat u. a.), welche
die manchen entzündlichen
Krankheiten zu
Grunde liegenden
Bakterien vernichten (s.
Antiseptisch). Die Gesamtheit der antiphlogi
stischen
Mittel pflegt man wohl auch als «antiphlogi
stischen
Apparat» zu bezeichnen.