Antipathie
(griech.), Abneigung, im
Gegensatz zur
Sympathie (s. d.). Das widrige
Gefühl, welches die
Vorstellung gewisser
Gegenstände begleitet, und über das wir uns keine Rechenschaft zu geben vermögen, kann entweder physiologische
oder psychologische
Gründe haben. Jene können angeboren, letztere müssen entstanden sein. Die Abneigung gegen gewisse
Gerüche,
Geschmäcke,
Farben etc. kann in
einer für dieselben unangemessenen
Beschaffenheit der betreffenden
Sinnesorgane
(Mozarts Antipathie
gegen
den Trompetenton) oder in mit denselben zufälligerweise associierten Nebenvorstellungen (Antipathie
gegen
Schwarz als
Farbe
des
Todes und der
Trauer) begründet sein.
Da uns die letztern nicht eben zum
Bewußtsein gelangen müssen, so scheint die Antipathie
gegen
gewisse
Objekte oft eine ursprüngliche, während sie nur eine der
Ähnlichkeit
[* 3] mit unbewußt bleibenden, von widrigen
Gefühlen
begleiteten
Vorstellungen entsprungene ist.
Physiologisch begründete Antipathien
können dem
Arzt als
Symptome
einer vorhandenen oder sich vorbereitenden körperlichen
Stimmung von Wichtigkeit sein.