Titel
Antimonsäure.
Das
Anhydrid, Sb2O5 , entsteht beim Erhitzen von Antimonsäu
rehydraten auf 300°
als hellgelbes, in Wasser unlösliches Pulver, bei stärkerm Erhitzen bildet sich
Antimontetroxyd (s.d.), Sb2O4 . Die
eigentliche Antimonsäure
,
Orthoantimonsäure, H3SbO4 , ist noch unbekannt. Man kennt 1) eine einbasische Antimonsäure
oder
Metantimonsäure, SbO2OH . Dieselbe bildet sich bei Behandlung von
Antimon mit konzentrierter Salpetersäure
als weißes, in Wasser kaum lösliches Pulver, das aber im feuchten Zustande Lackmus rötet. Das Kalisalz
dieser Säure, SbO2OK ^[SbO2OH], entsteht, wenn man ein Gemenge von gepulvertem
Antimon und Salpeter in kleinen Mengen
in einen glühenden
Tiegel einträgt; die dabei entstehende weiße Salzmasse war früher unter dem
Namen
Antimonium diaphoreticum
offizinell.
2) Die vierbasische Antimonsäure
oder Pyrantimonsäure
, Sb2O3(OH)4 ^[Sb2O3(OH)4]
ist das Produkt der
Zersetzung von
Antimonchlorid mit Wasser. Ihr Kalisalz gewinnt man beim Erhitzen des Kalisalzes der einbasischen
Säure mit
Ätzkali. Das metantimonsaure Kalium dient als Reagens auf Natronsalze; es giebt mit diesen einen Niederschlag
von metantimonsaurem Natrium.