Antimonīt,
s. Antimonglanz.
Antimonit
217 Wörter, 1'643 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Antimonglanz.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Antimonit,
Antimonglanz, Grauspießglanzerz, Stibnit, ein in rhombischen Prismen mit brachypinakoidaler Abstumpfung und meist pyramidal entwickelten Enden krystallisierendes Mineral, mit oft sehr reichhaltigen Kombinationen, chemisch das Antimontrisulfid, Sb2S3 , darstellend, welches aus 71,38 Proz. Antimon und 28,62 Proz. Schwefel besteht. Das Mineral ist rein bleigrau, oft schwärzlich oder bunt angelaufen, stark glänzend auf den höchst vollkommenen brachypinakoidalen Spaltungsflächen, von der geringen Härte 2, dem spec.
Gewicht 4,6 bis 4,7. Die Krystalle erscheinen vielfach büschelförmig gruppiert, auch in faserigen Aggregaten, die einzelnen
oftmals deformiert, quer eingekerbt, gekrümmt, selbst zu einem vollständigen Ringe gebogen. Der Antimonit
schmilzt
vor dem Lötrohr
[* 2] sehr leicht, tropft wie Siegellack ab, färbt die Flamme
[* 3] grünlich, verflüchtigt sich und giebt auf Kohle
einen weißen Beschlag; erhitzte Salzsäure löst ihn vollkommen, Salpetersäure zersetzt ihn unter Abscheidung von Antimonoxyd.
Er findet sich auf Gängen u. a. zu Mobendorf bei Freiberg,
[* 4] Neudorf am Harz, auf der Casparizeche bei Arnsberg,
[* 5] zu Pribram in Böhmen,
[* 6] Peretta in Toscana, Kremnitz, Schemnitz und namentlich Felsö-Bánya in Ungarn.
[* 7] Alle diese Fundorte werden
aber übertroffen durch den 1883 gemachten Fund von Ichinokawa bei Saijo auf der Insel Sikoku in Südjapan, wo prachtvolle,
über fußlange und reich am Ende ausgebildete Krystalle, frisch von dem Glänze eines blanken Rasiermessers, erscheinen. Der
Antimonit
ist fast das einzige Mineral, aus welchem das Antimon im großen dargestellt wird.