Antimonblüte
oder Weißspießglanzerz, Valentinit, ein dem rhombischen System angehöriges, prismatisch oder tafelartig ausgebildetes Mineral, das in einzeln aufgewachsenen Krystallen oder in fächerähnlichen, garbenförmigen und büschelförmigen Gruppen erscheint, von weißer, gelblicher und graulicher Farbe, der Härte 2,5 bis 3, dem spec. Gewicht 5,6. Die nach dem perlmutterglänzenden Brachypinakoid vollkommen spaltbaren Krystalle sind milde und leicht zersprengbar, halbdurchsichtig bis durchscheinend.
Chemisch ist die Antimonblüte
im reinsten Zustande
Antimonoxyd oder Antimonigsäure-Anhydrid, Sb2O3 , mit 83,32 Proz.
Antimon und 16,08 Sauerstoff, so daß diese
Substanz, die in dem Senarmontit (s. d.) regulär krystallisiert, dimorph
ist. Die Antimonblüte
wird in der Hitze gelb und schmilzt sehr leicht zu einer weißen
Masse, kann im Kolben vollständig
sublimiert werden; auf
Kohle liefert sie einen starken
Beschlag und im Reduktionsfeuer metallisches
Antimon; in Salzsäure ist
sie leicht löslich, wobei die Lösung mit Wasser ein
weißes Präcipitat giebt. Das Mineral findet sich, namentlich in den
obern
Teufen der
Gänge, zu
Bräunsdorf bei
Freiberg,
[* 2] Wolfsberg am Harz, Horhausen in Rheinpreußen, Pribram in
Böhmen,
[* 3] Allemont
im Dauphiné, Pernek bei
Bösing und
Felsö-Bánya in
Ungarn,
[* 4] Sansa in
Algier (hier faserig); man kennt es auch als
Pseudomorphose
nach
Antimon,
Antimonglanz und
Antimonblende.