Antimon.
Bei der
Darstellung des
Antimons aus seinen
Erzen kommen hygienisch Metalldämpfe,
schweflige Säure und Arsendämpfe
in Betracht. Es sind daher Gestübbekammern zum
Absetzen des
Rauchs notwendig. Auch die
Darstellung der Antimon
präparate fordert
manche Vorsicht. So entsteht bei
Darstellung von
Antimonchlorid viel
Schwefelwasserstoff, und die
Dämpfe
des Chlorids verursachen schmerzhafte Anätzungen, so daß
Schwämme,
[* 2]
Respiratoren und Schutzbrillen empfehlenswert erscheinen.
Ähnliche Schutzvorrichtungen erfordert die
Darstellung des
Brechweinsteins, um furunkulöse Hautaffektionen und
Vergiftungen,
die sich durch Magensymptome kundgeben, zu vermeiden. Das Antimon
des
Handels enthält meist etwas
Eisen
[* 3] und
Arsen, auch
Kupfer,
[* 4]
Blei
[* 5] und
Schwefel. Für die meisten
Zwecke schaden geringe Verunreinigungen nicht, für die
Darstellung pharmazeutischer
Präparate aber muß das Antimon
arsenfrei sein. Das
Arsen gibt sich durch den Knoblauchgeruch beim Erhitzen des
Antimons vor dem
Lötrohr
[* 6] auf
Kohle zu erkennen; empfindlicher ist die folgende Probe.
Man oxydiert das Antimon
mit starker
Salpetersäure, verdampft zur
Trockne, schmelzt den Rückstand mit der achtfachen
Menge
Ätznatron
im
Silbertiegel und laugt den Rückstand mit verdünntem
Alkohol aus. Antimon
saures
Natron bleibt ungelöst, während arsensaures
in
Lösung geht und durch Magnesiamischung oder im Marshschen
Apparat erkannt wird.
Oxydiert man das Antimon
mit
möglichst wenig etwas verdünnter
Salpetersäure, filtriert und setzt zum
Filtrat verdünnte
Schwefelsäure
[* 7] und
Alkohol, so
wird schwefelsaures
Blei gefällt. Die vom letztern abfiltrierte
Flüssigkeit wird bei Gegenwart von
Kupfer auf Zusatz von überschüssigem
Ammoniak blau, und wenn gleichzeitig
Eisen vorhanden ist, so entsteht ein brauner
Niederschlag.
Oxydiert man
das Antimon
mit
Königswasser, setzt
Weinsäure zu, verdünnt mit
Wasser und setzt dann
Chlorbaryum zu, so entsteht bei Gegenwart
von
Schwefel ein weißer
Niederschlag.