Antillen
,
Haïti [unkorrigiert]
![Bild 58.662: Haïti [unkorrigiert] Bild 58.662: Haïti [unkorrigiert]](/meyers/thumb/58/58_0662.jpeg)
* 2
Haïti. die
Reihe großer und kleiner
Inseln, welche im O.
Zentralamerikas einen großen
Halbkreis bilden, der sich
in einer
Länge von 3340 km von 10 bis 23° 30' nördl.
Br. und 60 bis 85° westl. L. v. Gr. oder von der
Nordostküste
Yucatans südöstlich bis an die Mündungen des
Orinoko erstreckt und das
Karibische Meer fast wie einen Landsee
umschließt. Eingeteilt werden diese
Inseln in die
Großen Antillen
, nämlich
Cuba,
Jamaica,
Haïti
[* 2] und
Puerto Rico, und
in die
Kleinen Antillen
, welche als
»Inseln im
Wind«
(Isles sous le vent,
Islas barlo viento) von den
Jungferninseln bis nach
Trinidad
und als
»Inseln unter dem
Wind« (au vent, sotto viento) von
Trinidad längs der
Küste
Venezuelas westwärts bis
Oruba reichen.
Nur die
Engländer (und mit ihnen wohl auch deutsche Seefahrer) beschränken den
Ausdruck
»Inseln im
Wind«
(Windward Islands) auf die
Inseln im N. von
Martinique und bezeichnen mit
»Inseln unter dem
Wind«
(Leeward Islands) die kleinen
südlichen
Inseln bis
Trinidad. Die Antillen
mit den
Bahamainseln bilden
Westindien
[* 3] (s. d.).
Ihren
Namen verdanken die Antillen
einer fabelhaften
Insel Antiglia, welche seit 1424 auf
Seekarten einen Platz gefunden hatte und halbwegs zwischen
Lissabon
[* 4] und
Japan
[* 5] liegen sollte. Auf
Peter
Martyrs
Vorschlag wurde dieser
Name auf die von
Kolumbus entdeckten
Inseln
übertragen. Die
Kleinen
Antillen
werden auch
»Karibische Inseln« genannt, nach den streitbaren
Kariben (s. d.), die sie meist bewohnten.
Vgl. Westindien (mit Karte) und die Artikel über die einzelnen Inseln.