Antilibanon,
arab. Dschebel esch-Scherki, (d. i. Ostberg), Gebirgszug in Syrien. Er streicht von NO. gegen SW., dem westlichern Libanon oder Dschebel el-Gharbi (s. Libanon) fast parallel und von ihm getrennt durch die vom Nahr el-Asy (Orontes) und Nahr el-Litani (Leontes) durchflossene Thalebene El-Bekaa, das alte Cölesyrien. Westwärts fällt der Gebirgszug rasch ab; gegen O. und SO. dacht sich sein plateauartiger Rücken allmählich in sehr breiten, nach Damaskus hin schmaler werdenden Stufen zur Kalksteinebene ab, die nach SO. unmerklich in die Wüste übergeht. Im SW. endigt er mit dem Großen Hermon oder Dschebel esch-Schech (2759 m), an dessen Südabhange der Jordan entsteht.
Der Große Hermon ist häufig mit Schnee bedeckt und mit seinen weißen Gipfeln bis Damaskus und Tyrus sichtbar. Der Antilibanon ist im allgemeinen niedriger und weniger zusammenhängend als der schroffe Libanon; sein Gestein gehört der Kreide an. Der Antilibanon ist nichts anderes als der eine stehen gebliebene Rest des syr. Tafellandes, welches in zahlreichen Längsbrüchen und Staffeln nach W. und O. abstürzt. Die höchsten Gipfel des Antilibanon liegen im NO., der Tala at Musa (2658 m), der Halimat Kabu (2516 m) und der Abul-Hin (2539 m), letzterer nördlich von Damaskus. Die mittlere Kammhöhe beträgt 1623 m. Er ist mit hellgrünen Pappeln, nirgends mit Cedern bestanden und auch durch die zahlreichen kleinen Seen auf seiner Hochfläche vom Libanon unterschieden.