mehr
Zahlreiche Monumente, darunter Stücke von hervorragendem Werte, sind in andern Palästen zerstreut (vgl. Matz und Duhn, Antike Bildwerke in Rom, [* 3] 3 Bde., Lpz. 1881; Kataloge der größern Sammlungen in der «Beschreibung der Stadt Rom», von Platner, Bunsen, Gerhard und Röstel, 3 Bde. in 6 Abteil., Stuttg. 1830-42; Auszug daraus in einem Bande, 1845). Die während der letztern Jahre in Rom gemachten, zum Teil sehr bedeutenden Funde an Skulpturen, Wandgemälden und Werken der Kleinkunst (s. Ausgrabungen) sind in dem neuen Kapitolinischen Museum (im Konservatorenpalast), in den Diocletiansthermen, in der Villa Papa Giuglio sowie in den im Orto Botanico und sog. Auditorio di Mecenate errichteten Museen untergebracht.
Neapel
[* 4] besitzt in dem museo nazionale (früher Real Museo Borbonico), welches vorzugsweise aus den Funden von Herculanum
und
Pompeji
[* 5] und den Farnesischen Schätzen gebildet ist, eine der bedeutendsten Antikensam
mlungen Europas. In
Bezug auf Wandgemälde,
Bronzen,
auf Hausrat und Gegenstände aus dem Privataltertum steht es einzig da. (Vgl. Museo Borbonico, 16 Bde.,
Neap. 1824-67; Gerhard und Panoska, Neapels antike Bildwerke, Bd.
1, Stuttg. 1828; Heydemann, die Vasensammlungen des des Museo nazionale, Berl.
1872;
Helbig, Wandgemälde der vom
Vesuv
[* 6] verschütteten
Städte Campagniens beschrieben, Lpz. 1868, woran sich Sogliano, Le
[* 7] Pitture murali campanae, Neap. 1880, anschließt.) Von den
Städten in Unteritalien hat
Tarent die größte
Sammlung. In
Sicilien ist der Mittelpunkt durch das bedeutende Museum in Palermo
[* 8] (s. d.)
gegeben, welches u. a. die Metopenreliefs der
Tempel
[* 9] von
Selinus beherbergt. In Oberitalien
[* 10] (vgl. Dütschke,
Antike Bildwerke
in Oberitalien, 5 Bde., Lpz. 1874-82)
steht
Florenz
[* 11] (s. d.) mit seinen hauptsächlich aus Mediceischem
Besitz gebildeten Sammlungen von
Skulpturen (in der
Galleria degli
Uffizi) voran. (Vgl. Gori, Museum Florentinum, 12 Bde., Flor.
1731-66; Zannoni,
Galleria imperiale di Firenze, 13 Bde., ebd. 1812-33.) In
Venedig
[* 12] findet sich eine Sammlung antiker Marmorwerke in der Marcusbibliothek. Eine treffliche Übersicht für ganz
Italien
[* 13] bietet
Burckhardts
«Cicerone» (6. Aufl. von
Bode, Lpz. 1893).
In
Griechenland
[* 14] bestehen erst seit den letzten Jahrzehnten Antikensam
mlungen
Athen
[* 15] hat drei sehr bedeutende Sammlungen, von denen die eine
auf dem südöstl. Ende der
Akropolis
[* 16] (1878 eröffnet) für die von dieser stammenden
Denkmäler, die zweite im Norden
[* 17] der
Stadt für die in der Unterstadt und im übrigen
Griechenland gefundenen Monumente bestimmt ist (vgl.
von
Sybel, Katalog der
Skulpturen zu
Athen, Marb. 1881). Das dritte Museum, von der
Griechischen Archäologischen Gesellschaft
gegründet, befindet sich im Polytechnikum. Es enthält bemalte
Vasen,
[* 18]
Terrakotten,
[* 19] Schmucksachen,
[* 20] Münzen,
[* 21] sowie die Funde
der
Ausgrabungen von Mykenä
[* 22] und eine kleine, aber ausgewählte Sammlung ägypt.
Altertümer. (Einzelkataloge der
Vasen von Collignon, «Catalogue des vases peintes du musée de la société
archèologique d'Athènes», Par. 1878; der
Terrakotten von Martha, «Catalogue des figurines en terre cuite du musée
de la société archèologique d'Athènes», ebd. 1880.) Die Funde der olympischen
Ausgrabungen werden in Olympia (s. d.) in
einem neuen Museum aufbewahrt.
Auch in den kleinern
Städten
Griechenlands haben sich Provinzialmuseen gebildet, unter denen die von
Sparta,
Theben und
Thespiä
(vgl. Milchhöfer und Dressel,
Antiken aus
Sparta, und Körte,
Antiken aus
Böotien, in den «Mitteilungen des
Deutschen Archäologischen
Instituts in
Athen», Bd. 2, 1878,
u. Bd. 3, 1879) die bedeutendsten sind.
Die athenischen Antikensam
mlungen unterscheiden sich von denen
Italiens
[* 23] dadurch, daß die in ihnen aufgestellten Kunstwerke in demjenigen
Zustande belassen sind, in welchem sie gefunden wurden, und daß in jenen griech. Originale,
zumeist allerdings nicht ersten Ranges, in diesen röm.
Kopien, aber vielfach solche der berühmtesten griech. Kunstwerke,
vorwiegen.
In Frankreich war zur Zeit des ersten Kaiserreichs die Antikensammlung im Louvre (s. d.) zu Paris [* 24] die erste und schönste der Welt, und noch gegenwärtig gehört sie zu den reichsten. Daran schließt sich die Sammlung in der Nationalbibliothek. (Vgl. Clarac, Musée de sculpture, Bd. 1 u. 2, Par. 1826; Fröhner, Notice de la sculpture antique, Bd. 1, ebd. 1878.) Die bedeutendsten Provinzialmuseen Frankreichs sind die zu Arles, Grenoble, [* 25] Lyon, [* 26] Marseille, [* 27] Nimes, [* 28] Orange und Toulouse. [* 29] -
Vgl. Stark, Städteleben, Kunst und Altertum in Frankreich (Jena [* 30] 1855).
In England enthält das
Britische Museum (s. d.) in
Bezug auf assyr. und griech. Kunst und durch den
Besitz der Elgin Marbles (s. d.) auch in
Bezug auf originalgriech. Kunst der besten Zeit unbestritten
die erste Sammlung der
Welt. (Vgl. Combe,
Hawkins und Cockerell, Description of the collections of ancient marbles in the
British Museum, 11 Bde.,
Lond. 1312-61.) Ansehnliche Antikensam
mlungen befinden sich auch zu Oxford,
[* 31]
Cambridge und Liverpool.
[* 32] Von engl. Privatsammlungen,
meist seit gegen Ende des 18. Jahrh. aus röm. Funden angelegt,
sind bemerkenswert die in Ince-Blundell-Hall (bei Liverpool),
Lansdowne-House
(London),
[* 33]
Petworth-House
(Sussex),
Wilton-House
(bei Salisbury), Woburn-Abbey (Bedfordshire). -
Vgl. Michaelis, Ancient marbles in Great Britain (Cambr. 1882).
Deutschland
[* 34] besitzt drei große Antikensam
mlungen, die jede in ihrer Art von Bedeutung sind:
zu
Berlin,
[* 35]
München
[* 36] und
Dresden.
[* 37] Hier sind auch die kunstgewerblichen Sammlungen wichtig.
Kleinere Antikensam
mlungen finden sich zu
Cassel, Hannover,
[* 38] Braunschweig,
[* 39]
Arolsen
[* 40] (pompejanische
Bronzen), Gotha,
[* 41]
Weimar,
[* 42]
Frankfurt
[* 43] a. M.,
Breslau,
[* 44] Oldenburg,
[* 45] Schwerin,
[* 46]
Darmstadt,
[* 47]
Mannheim,
[* 48] Karlsruhe,
[* 49]
Bonn,
[* 50] Köln
[* 51] u. s. w. In der Main- und Rheingegend hat fast jede bedeutendere Stadt ein
aus den Lokalfunden gebildetes Antiquarium. Auch besitzen alle deutschen
Universitäten jetzt mehr oder minder reiche archäol.
Sammlungen.
Österreich
[* 52] hat in seinen
Wiener Museen Anstalten ersten Ranges. In
Rußland bergen die Sammlungen in der
Eremitage zu
Petersburg,
[* 53] zu
Zarskoje-Selo und Pawlowsk reiche Schätze, besonders aus den altgriech.
Städten der Krim.
[* 54] Bedeutend
ist die
Antikensammlung der
Universität Dorpat.
[* 55] In
Schweden
[* 56] bestehen Antikensam
mlungen zu
Stockholm,
[* 57] in
Dänemark
[* 58] zu Kopenhagen
[* 59] (auch für nordische
Altertümer), in den
Niederlanden im Haag
[* 60] und in
Leiden.
[* 61] Die
Schweiz
[* 62] besitzt kleinere Sammlungen in Basel,
[* 63] Zürich,
[* 64] Bern,
[* 65]
Avenches, Lausanne
[* 66] und Genf.
[* 67] Auch
in
Ungarn
[* 68] und Siebenbürgen fehlt es nicht an Antikensammlungen.
Neuerdings sind Antikensammlungen zu
Algier,
Konstantinopel
[* 69] und eine besonders reichhaltige für die altägypt. Kunst in
Bulak (jetzt in
Giseh, s. d.) entstanden.
-
Vgl. in K. O. Müllers Handbuch der Archäologie der Kunst (3. Aufl. von F. G. Welcker, Bresl. 1848) den Abschnitt «Geographie der alten Kunstdenkmäler»; Stark, Handbuch der Archäologie der Kunst, Abteil. 1 (Lpz. 1880). ¶
Antilopen I 1. Streifenantilope (Tragelaphus scriptus). Körperlänge 1,80m.
2. Nilgau (Portax pictus). Körperlänge 2m.
3. Gabelantilope (Antilocapra furcifer). Körperlänge 1,50m.
4. Klippspringer (Oreotragus saltatrix). Körperlänge 1m.
5. Gnu (Catoblepas Gnu). Körperlänge 1,70m. ¶
Antilopen II 1. Sassi (Strepsiceros cerviapra). Körperlänge 1,30m.
2. Säbelantilope (Oryx leucoryx). Körperlänge 1,65m.
3. Gemse (Capella rupicapra). Körperlänge 1m.
4. Gazelle (Gazella dorcas). Körperlänge 1m.
5. Saiga (Colus tataricus). Körperlänge 1,30m. ¶
Antilopen III 1. Hartebeest (Bubalis caama).
2. Blaubock (Hippotragus leucophaeus).
3. Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus).
4. Kalabock (Kobus leucotis).
5. Hegoleh (Cephalolophus Madoqua).
6. Dilubock (Cephalolophus grimmius). ¶