Anthĕmis
L.
(Afterkamille,
Hundskamille),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 3] kahle oder wollig behaarte, meist
aromatische Kräuter,
selten
Halbsträucher mit abwechselnden, ein- bis dreifach fiederschnittigen Blättern, mittelgroßen bis großen gestielten
Köpfchen, einzeln an der
Spitze der
Zweige, weißen oder gelben
Rand, gelben Scheibenblüten und flügellosen oder schmal geflügelten,
vier- bis fünfkantigen
Früchten. Etwa 80
Arten. Einen weißen
Strahl haben die geruchlose Anthemis
avensis L.
(Ackerkamille oder unechte
Kamille) und die sehr ähnliche, aber unangenehm riechende Anthemis
Cotula L. (stinkende
Afterkamille),
welche beide als lästige
Unkräuter weit verbreitet sind. Anthemis
nobilis L.
(römische Kamille), mehr oder minder dicht behaarte
Staude mit aufsteigenden, zuweilen einen dichten
Rasen bildenden
Stengeln, doppelt fiederteiligen Blättern
und angenehm gewürzhaft riechenden
Blumen, wächst in
Spanien,
[* 4]
Frankreich, Südengland und
Italien
[* 5] und wird namentlich in
Deutschland
[* 6] und
Belgien
[* 7] kultiviert.
Sie variiert mit Blütenköpfchen ohne Strahlenblüten, schmeckt aromatisch bitter und enthält
ca. 0,5 Proz. gelbliches bis
bläuliches ätherisches
Öl, welches aus einem
Kamphen, wenig Angelikasäure und hauptsächlich aus dem
zu der letztern gehörenden
Aldehyd besteht. Man benutzt die
römische Kamille wie die gewöhnliche. Sie gelangte erst zu Ende
des
Mittelalters, wie es scheint, aus
Spanien nach
Deutschland. Einen gelben
Strahl hat Anthemis
tinctoria L.
(Färberkamille), deren
kammförmige, doppelt fiederspaltige
Blätter widerlich aromatisch riechen. Sie findet sich überall und
wurde früher als gelbe Färberpflanze bisweilen kultiviert. Einige
Arten findet man als
Zierpflanzen in
Gärten.