(spr. -kera), das alte Antiquaria, Bezirksstadt in der span.
ProvinzMalaga,
[* 2] am linken
Ufer des Guadalhorce, nördlich vom südandalusischen Gebirgszug, an der
Eisenbahn von Bobadilla nach
Granada
[* 3] gelegen, hat 6
Kirchen, Trümmer eines maurischen
Kastells und
(1884) 25,122 Einw., welche
Fabrikation von Schafwoll- und Seidenstoffen,
Seife und
Leder, dann
Handel mit
Südfrüchten,
Öl und
Orseille betreiben.
(spr. -kehra, bei den Römern Antiquaria), gewerbreiche Stadt (Ciudad) in der span. Provinz Malaga (Oberandalusien), 16 km
von Bobadilla, an dem in der Sierra de Antequera entspringenden Küstenflusse Guadalhorce und der Zweiglinie Bobadilla-Granada der
Andalus. Eisenbahn, in einsamer Gegend auf drei Hügeln, nördlich von der Sierra de los Torcales, mit den weitläufigen
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Trümmern eines maur. Kastells, hat (1887) 26 824 E., eine schöne got.
Kirche der Jungfrau in dem Kastell, 6 Pfarrkirchen, 7 Nonnen- und 11 ehemalige Mönchsklöster, stattliche Häuser, von denen
die ältern (in der obern Stadt) meist mit Wappenschildern verziert sind, Fabrikation von durch Feinheit und Farbe ausgezeichneten
Wollstoffen und Seife, viele Gerbereien, Seidenwebereien und etwas Handel mit Südfrüchten, Öl und Orseille.
Die Bevölkerung von Antequera besteht großenteils aus Hidalgos (s. d.), unter denen noch in neuerer Zeit die Blutrache Sitte war.
Das Guadalhorcethal ist hier von einer prächtigen Bega (Thalflur) eingenommen und mit Caserios (Meierhöfen) besät. In der
Umgegend werden gute Bausteine, namentlich bunter Marmor, gebrochen. Antequera wurde 712 von den Arabern besetzt
und denselben 1410 von dem Infanten Ferdinand, späterm Könige von Aragonien, wieder entrissen. Das Gebiet der Stadt, das
auf 450 qkm das obere Guadalhorcethal umfaßt, war seit jenen Zeiten von der übrigen Provinz getrennt und genoß manche
Vorrechte.