Antequera
(spr. -kehra, bei den
Römern Antiquaria), gewerbreiche Stadt (Ciudad) in der span.
Provinz Malaga
[* 3] (Oberandalusien), 16 km
von Bobadilla, an dem in der
Sierra de Antequera
entspringenden Küstenflusse Guadalhorce und der Zweiglinie Bobadilla-Granada der
Andalus. Eisenbahn, in einsamer Gegend auf drei Hügeln, nördlich von der
Sierra de los Torcales, mit den weitläufigen
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Trümmern eines maur. Kastells, hat (1887) 26 824 E., eine schöne got.
Kirche der Jungfrau in dem Kastell, 6 Pfarrkirchen, 7 Nonnen- und 11 ehemalige Mönchsklöster, stattliche Häuser, von denen
die ältern (in der obern Stadt) meist mit Wappenschildern verziert sind, Fabrikation von durch Feinheit und Farbe ausgezeichneten
Wollstoffen und Seife, viele Gerbereien, Seidenwebereien und etwas Handel mit Südfrüchten, Öl und Orseille.
Die Bevölkerung von Antequera
besteht großenteils aus Hidalgos (s. d.), unter denen noch in neuerer Zeit die Blutrache Sitte war.
Das Guadalhorcethal ist hier von einer prächtigen Bega (Thalflur) eingenommen und mit Caserios (Meierhöfen) besät. In der
Umgegend werden gute Bausteine, namentlich bunter Marmor, gebrochen. Antequera
wurde 712 von den Arabern besetzt
und denselben 1410 von dem Infanten Ferdinand, späterm Könige von Aragonien, wieder entrissen. Das Gebiet der Stadt, das
auf 450 qkm das obere Guadalhorcethal umfaßt, war seit jenen Zeiten von der übrigen Provinz getrennt und genoß manche
Vorrechte.