Ansgar
,
auch Anskar und Anscharius, der Apostel des Nordens, geb. in der Picardie 8. Sept. 801, in der Abtei Corbie unweit Amiens [* 2] erzogen, legte 815 die Mönchsgelübde ab, wurde 823 in das neu begründete Kloster Korvei in Westfalen [* 3] versetzt und 826 von Ludwig dem Frommen dem eben getauften König Harald von Jütland mitgegeben. Er predigte mit seinem Freunde Autbert in Schleswig [* 4] das Evangelium, wurde aber trotz mancher Erfolge aus dem Lande vertrieben, machte dann 829 eine Missionsreise nach Schweden, [* 5] wurde 831 der erste Bischof von Hamburg, [* 6] dessen Sprengel damals den ganzen Norden [* 7] umfaßte und 847, nachdem das Bistum Hamburg aufgehoben war, Erzbischof von Bremen. [* 8]
Von hier aus setzte er sein Bekehrungswerk in
Dänemark
[* 9] und
Schweden mit
Glück fort und gewann den König
Erich II. von Jütland für das
Christentum. Ansgar
starb 3. Febr. 865 zu
Bremen. Die kath.
Kirche versetzte ihn unter die
Heiligen.
Erhalten ist noch eine von ihm verfaßte
Lebensbeschreibung des heil. Willehad und eine Sammlung kurzer
Gebete u. d. T. «Pigmenta», d. h.
Balsam. Sein Leben beschrieb sein
Schüler Rimbert, der ihm auch auf dem erzbischöfl.
Stuhle folgte (hg. von Pertz in den «Monumenta
Germaniae historica», Bd. 2; deutsch von Laurent, 2. Aufl.
von
Wattenbach, Lpz. 1889). -
Vgl. Klippel,
Lebensbeschreibung des Erzbischofs Ansgar
(2. Bd.
der «Histor. Forschungen und
Darstellungen»,
Brem. 1845);
Tappehorn, Leben des heiligen Ansgar
(Münst.
1863);
Foß, Die Anfänge der nordischen Mission (Berl. 1882-83).