Anrühren
§. 1. Etwas (sachte, gelinde) augreifen. Von GOtt, wenn er den Finger seiner Allmacht offenbart. Ps. 104, 32. Amos 9, 5.
Adam und Eva sollten die Frucht des
Baumes mitten im Garten nicht anrühren
,
1 Mos. 3, 3.
Das blutflussige Weib den Saum des Kleides JEsu, Matth. 9, 20. 21. Luc. 6, 44. Marc. 5, 27. 29.
ein Bild des geistigen Einflusses JEsu auf Jeden, der mit ihm auch nur in die geringste geistige Berührung kommt.
Der Engel rührte mit der Spitze des Steckens Gideons Fleisch und Mehl an. Richt. 6, 21.
Esther die Spitze des Scepters, Esth. 5, 2.
Gabriel den Daniel, Dan. 8, 18. c. 9, 21.
Jacob das Gelenk seiner Hüfte, 1 Mos. 32, 25.
JEsus den Aussätzigen, Matth. 8, 3. Marc. 1, 41. Luc. 5, 13. der Blinden Augen, Matth. 9, 29. c. 20, 34. Marc. 8, 22,. die Jünger bei seiner Verklärung, Matth. 17, 7. die Kindlein, so sie zu ihm brachten, Marc. 10, 13. das Ohr des Malchus, Luc. 22, 51. den Sarg des Jünglings zu Nain, Luc. 7, 14.
Die Israeliten durften nichts Unreines anrühren
,
3 Mos. 5, 2.
c. 11, 6.
5 Mos. 14, 8.
3 Mos. 15, 5. nicht die Hütten Korahs
etc.
4 Mos. 16, 26. keinen Todten,
4 Mos. 19, 11.
Kinder Kahaths nicht das Heiligthum, 4 Mos. 4, 15.
Das Volk uicht den Berg Sinai, 2 Mos. 19, 12. Ebr. 12, 16. 20.
- begehrte JEsum anzurühren, Luc. 5, 19.
Die Ungesunden wollten den Saum des Kleides JEsu anrühren
,
Matth. 14, 26.
Marc. 3, 10.
Denn der HErr Zebaoth ist ein Solcher, wenn er ein Land anrührt (mit dem Finger seiner Allmacht, z. B. durch Erdbeben, oder wie 2 Mos. 19, 18.). so zerschmelzt es, daß alle Inwohner trauern müsftn, Amos 9, 5.
Aber der Gerechten Seelen sind in GOttes Hand, und keine Qual rührt sie an (betrifft sie), Weisheit 3, 1.
§. 2. Maria sollte JEsum,
Joh. 20, 17. nicht anrühren
, damit sie sich nicht versäumen möge, sondern es den Jüngern
ohne Verzug ansagen, daß sie ihn auferstanden gesehen habe. Sonst habe sie noch Zeit genug, innerhalb 40 Tagen bis zu seiner
Himmelfahrt ihn anzurühren, wie denn nach diesem Thomas v. 27. gethan. N. A. deutet J. an, daß Maria
ihr Verlangen nach dem sinnlichen Umgang mit ihm mäßigen, und zum geistigen sich erheben, auch erst im Himmel einen bleibenden
Verein mit J. hoffen solle.
§. 3. Die Füße anrühren
war bei den Alten ein Zeichen der Liebe und Hochachtung, zumal der
Weiber gegen die Männer.
2 Kön. 4, 27.
Matth. 28, 9.