Anonym
von Schriftstücken (z. B.
Briefen) oder gedruckten Werken, deren
Verfasser sich nicht genannt hat, daher dieser selbst Anonymus
heißt. Für manche
Fächer
[* 2] der Litteratur, namentlich für
das journalistische, ist die Anonymität
(Verschweigen des
Namens des Verfassers)
Regel; doch sind in neuerer Zeit von verschiedenen
Regierungen Maßregeln getroffen worden, dieselbe zu beschränken oder aufzuheben, wie sie z. B.
in
Frankreich 1850 durch besonderes
Gesetz gänzlich untersagt wurde.
Die Kenntnis der anonymen
Schriften macht einen eignen
Zweig der
Bibliographie aus, für welchen nur die
deutsche Litteratur
noch keine brauchbaren Werke besitzt. Die wichtigsten Nachweise bieten, außer Wellers »Die
maskierte Litteratur der ältern und neuern
Sprachen« (Leipz. 1856-67) für
Frankreich
Barbiers
»Dictionnaire
des ouvrages anonymes
et pseudonymes« (3. Aufl., Par. 1872-79, 4 Bde.)
und de
Mannes »Nouveau dictionnaire des ouvrages anonymes
etc.«
(3. Aufl.,
Lyon.
[* 3] 1868),
für Italien [* 4] Melzis »Dizionario di opere anonime e pseudonime di scrittori italiani« (Mail. 1848-49, 3 Bde.),
für Belgien [* 5] Delecourts »Essai d'un dictionnaire etc.« (Brüss. 1863),
für die
Niederlande
[* 6] Doornincks »Bibliotheek van nederlandsche anonymen
en pseudonymen«
(Haag
[* 7] 1867-70),
für England Halkett und Laings »Dictionary« (Lond. 1881-83, 2 Bde.),
für
Skandinavien
Collins »Anonymer
og
Pseudonymer« (Kopenh. 1869). Ein
Lexikon der von den
Jesuiten herausgegebenen anonymen
und pseudonymen
Bücher lieferte Sommervogel (Par. 1884, 2 Bde.).