Annonce
nbureau,
ein
Institut, welches den Verkehr zwischen dem annoncierenden Publikum und den
Zeitungen und andern
veröffentlichenden Organen vermittelt. Für Inserenten, welche ihre
Annoncen in zahlreichen
Blättern
des In- und
Auslandes erscheinen lassen wollen, wird es umständlich und kostspielig, mit diesen in direkte
Verbindung zu treten;
es würde dies eine ausgedehnte Korrespondenz, oft die Kenntnis fremder
Sprachen und Preßverhältnisse erfordern, eine oft
schwierige Abrechnung und andere Unbequemlichkeiten veranlassen. Da tritt dann das Annonce
nbureau, das seine Vertretung
überall besitzt, als vermittelndes Organ ohne Preiserhöhung für den Inserenten ein.
Dadurch, daß es zahlreiche
Annoncen in seiner
Hand
[* 2] vereinigt und manchmal auch einen Einfluß auf deren Verteilung hat, ist
es im stande, von den
Zeitungen mehr oder weniger bedeutenden
Rabatt zu erlangen. Manche
Blätter schließen mit einem Annonce
nbureau förmliche
Verträge auf längere Zeit, durch welche sie ihm die Benutzung des Inseratenteils überlassen; dabei gewährleistet
zuweilen das Annonce
nbureau dem Zeitungsinhaber einen Mindestertrag, oder es pachtet auch wohl den ganzen Annoncenteil
eines
Blattes.
Den Inserenten aber bietet das Annonce
nbureau nun den
Vorteil, daß es
Annoncen für solche
Blätter u. s. w. billiger besorgen
kann als für andere, zu denen es nicht in so nahen
Beziehungen steht. Stellenvermittelungs- und sonstige Agenturgeschäfte
gehören nicht in den Bereich der Thätigkeit eines Annonce
nbureau. Die verhältnismäßig schnelle Ausbreitung der
Annoncenbureau
hat sich naturgemäß mit der zunehmenden
Entwicklung des Annoncenwesens vollzogen und ist als volkswirtschaftlich zweckmäßig
und nützlich anzuerkennen. Die bekanntesten Annoncenbureau
sind in
Deutschland
[* 3] Haasenstein
u. Vogler,
Rudolf
Mosse,
in
Frankreich
Havas,
Lagrange, Cerf & Comp.
(Paris),
[* 4] in England Fred. Algar, in
Italien
[* 5] E. Oblieght
(Florenz),
[* 6] Repetti &
Bellini Mailand).
[* 7]