Anlassen
(Nachlassen), Weichmachen von Stahl, Gußeisen und andern Metallen. Gußeisen wird mit Lehm bestrichen, in grob gepulverten Koks, Sand etc. vergraben, bis zur Rotglut erhitzt und dann sehr langsamer Abkühlung überlassen. Es genügt auch, die noch heißen Gußstücke in einen Ofen zu bringen, bis nahe zum Schmelzpunkt zu erhitzen und nach Verschluß aller Ofenöffnungen in 3-4 Tagen erkalten zu lassen. Gehärteter Stahl wird um so weicher, je stärker man ihn erhitzt.
Hierbei dienen die Anlauffarben zur Beurteilung der Temperatur, doch haben dieselben für verschiedene Stahlsorten ungleichen Wert, und da der vom Feuer entfernte Stahl noch nachläuft, so darf man ihn nicht vollständig bis zu der gewünschten Farbe erhitzen oder muß ihn, sobald diese erscheint, in Wasser tauchen. Bronzegegenstände werden bis zum dunkeln Rotglühen oder, wenn sie flach und dünn sind, nur bis zur Schmelzhitze des Zinns oder Bleis erhitzt und schnell in kaltes Wasser getaucht. S. Adoucieren. ¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Anlassen
,
Nachlassen
, s. Adoucieren. ^[= (frz., spr. adußi-), Anlassen, Nachlassen oder Tempern, ein technolog. Ausdruck für Glühprozesse, ...]