mehr
schweren Anker
, meistens von gleicher Form und gleichem
Gewicht (2500-3000 kg für gedeckte
Korvetten), sind die beiden
Bug- und
die beiden Rüstanker
, von denen erstere vorn am
Bug unter den
Kranbalken hängen, letztere aber in den
Rüsten des
Fockmastes,
d. h. unter den starken, außen an dem
Schiff
[* 3] befestigten Horizontalbalken, an welchen die Halttaue des
Mastes
(Wanten) befestigt werden, placiert sind. Zu den leichtern Ankern
gehören der
Strom-, der Wurfanker
und die
Draggen zum
Bedarf der
Boote, deren einige vierarmig und ohne
Stock sind.
Die Anker
wie die Anker
ketten haben natürlich eine desto größere
Spannung abzuhalten, je größer die vordere
Fläche
des
Schiffs, also seine
Breite
[* 4] und sein Tiefgang, ist, somit diejenige
Fläche, auf welche die eindrängenden
Wellen
[* 5] wirken;
doch werden
Schiffe
[* 6] von scharfem
Bau naturgemäß (etwa um ein Fünftel) schwächere brauchen als
Schiffe von gleichem
Querschnitt
mit völligem
Bug. Die Haltbarkeit der von der oft die Rettung zahlreicher Menschenleben und sehr wertvoller
Güter abhängt, wird durch strenge Proben (Anker
proben) mittels einer hydraulischen
Maschinerie festgestellt.
Neuerdings sind zwei verbesserte Anker
konstruktionen vielfach in
Gebrauch gekommen. Bei dem Porterschen Anker
ist das
Stück,
aus dem die beiden
Arme bestehen, nicht unbeweglich am
Schaft fest, sondern beweglich, um die Verknotung der
Kette
und die
Beschädigung des
Schiffs zu verhindern. Bei dem Mattinschen Anker
liegt der
Stock parallel den
Armen, und diese haben,
flach auf dem
Boden liegend, die Möglichkeit, etwas nach unten abzuweichen, und greifen dann beide mit doppelter Haltekraft
in den
Grund ein, sobald Zug
auf die
Kette kommt.
Andre Anker
konstruktionen sind die von Brunton mit dem
Stock
unten statt
oben und von Rodger mit einem
Schafte, den ein Bündel Eisenstäbe bildet. - Der Anker
ist
Sinnbild der Sündhaftigkeit
oder der
Hoffnung, insofern diese das
Gemüt aufrecht und standhaft erhält. Bei den alten
Indern war er
Friedens- und Heroldszeichen.
Auch ist der Anker
das
Sinnbild der
Marine.
Im Bauwesen sind Anker
schiffsankerartig gestaltete, meist aus
Eisen
[* 7] bestehende Verbindungsmittel, welche zum Zusammenhalten
von Gebäudeteilen in wagerechtem oder lotrechtem
Sinn wirken. Dieselben bestehen daher meist aus einer längern oder kürzern,
an den
Enden mit
Ösen versehenen
Stange oder
Schiene, durch welche ein Querstück, die sogen. Schließe,
hindurchgesteckt wird. In wagerechtem
Sinn werden dieselben im
Hochbau meist zum Zusammenhalten hoher oder seitlich gedrückter
Umfangsmauern, im Brückenbau zur
Verbindung von schwachen
Gewölben,
Widerlagern oder hohen Parallelflügeln, im
Wasserbau zur
Verbindung von Schleusenmauern verwendet.
[* 1] Fig. 1 zeigt einen Balkenanker, dessen wagerechter Arm an einem Balken befestigt ist, während sein lotrechter Arm in dem Mauerwerk steckt. Wird eine genügende Zahl von Balken an jedem Ende mittels solcher Anker mit dem Mauerwerk verbunden, so dienen die Balken zum Zusammenhalten der Umfangsmauern, indem sie einen Teil der wagerechten Arme des Ankers bilden. [* 1] Fig. 2 und 3 zeigen einen Gewölbeanker, mittels dessen der Seitendruck eines Gewölbes aufgehoben wird. Um den Gegendruck der Ankerschließe auf eine möglichst große Fläche des Mauerwerks zu verteilen, ist ein durchgehendes Winkeleisen a angelegt.
Wie [* 1] Fig. 1 und 2 zeigen, werden die Schließen entweder eingemauert, oder außerhalb der Mauer angebracht, oft auch nur außen so weit eingelassen, als es die Dicke der Schließe erfordert. In uneigentlichem Sinn werden auch diejenigen wagerechten Zugstangen als Anker und zwar als Zuganker bezeichnet, welche den Seitendruck eiserner Dachstühle aufzuheben haben, während man auch lotrechte Hängstangen uneigentlich Vertikalanker nennt. In lotrechtem Sinn werden die Anker meist zur Verbindung des Unterbaus mit dem Aufbau verwendet, in welchem Fall sie als Fundamentanker wirken. So werden z. B. die Eckpfosten hölzerner oder eiserner Fachwerkpfeiler hoher Eisenbahnviadukte mittels lotrechter Ankerstangen und wagerechter Schließen, welche eingemauert oder in wagerechten, seitlich offenen Kanälen angebracht werden, mit den gemauerten Pfeilerfundamenten verbunden, damit sie bei starkem Windstoß nicht umgestürzt werden können. - In der Physik nennt man Anker das Stück weichen Eisens, welches an die Pole eines Hufeisenmagnets angelegt wird (s. Magnetismus). [* 8]
^[Abb.: Fig. 1. Balkenanker.]