Anilinblau.
- Obschon es verschiedene aus
Anilin darstellbare blaue Farbstoffe gibt, so versteht man doch unter diesem
Namen nur eine bestimmte Farbe, die als gewöhnliches A. oder Fuchsinblau (Bleu de Lyon, Bleu de Paris) bezeichnet wird und
aus der Chlorwasserstoffverbindung des Triphenylrosanilins besteht (Triphenylrosanilinchlorhydrat). Es ist ein
in Wasser unlösliches, dunkelrotbraunes Pulver, welches sich aber in
Spiritus mit prächtig blauer Farbe löst (spirituslösliches
Anilinblau
).
Aus diesem lassen sich drei verschiedene in Wasser lösliche Arten von A. herstellen (wasserlösliches Anilinblau
); es sind
dies die Natronsalze gepaarter Sulfosäuren
des Triphenylrosanilins. Man erhält sie durch Einwirkung von konzentrierter
Schwefelsäure auf das A. und je nach der Dauer der Einwirkung sowie der Höhe der Temperatur können
hierbei entweder 1, 2 oder 3 Moleküle
Schwefelsäure gebunden werden. Beim Verdünnen mit Wasser scheiden sich diese Farbstoffe
aus und können dann mittels Natronlauge gelöst werden.
Das früher allein gebräuchliche wasserlösliche Anilinblau
enthält 3 Moleküle
Schwefelsäure, ist
demnach das triphenylrosanilintrisulfosaure Natron. Das 2 Moleküle
Schwefelsäure enthaltende A., das triphenylrosanilindisulfosaure
Natron, wird Wasserblau (Bleusoluble) genannt. Derselbe Farbstoff jedoch auf andre Weise, nämlich aus Diphenylamin bereitet,
wird
Bayrischblau genannt; es ist ein dunkelblaues Pulver, während das Wasserblau einen kupferroten Metallglanz zeigt. Mit 1 Molekül
Schwefelsäure entsteht das triphenylrosanilinmonosulfosaure Natron, welches ebenfalls in zwei Arten
in den Handel kommt, nämlich aus Rosanilin bereitet als Nicholsonsblau oder Alkaliblau, und aus Diphenylamin bereitet als
Alkaliblau D. Beide sind dunkelblaue Pulver, in Wasser mit prächtig blauer Farbe löslich. - Zollfrei.