Anhydroxyde
,
s. Anhydride.
Anhydroxyde
3 Wörter, 27 Zeichen
Anhydroxyde,
s. Anhydride.
(v. griech. anydria, »Wasserlosigkeit«),
in der Chemie Verbindungen, welche aus Hydraten, Säuren oder Basen durch Wasserverlust entstehen und durch Wasseraufnahme in dieselben übergehen. Die Metalloxyde sind die der Metallhydroxyde oder Metalloxydhydrate. Aus Calciumhydroxyd Ca(OH)2 ^[Ca(OH)2] wird durch Erhitzen Calciumoxyd CaO, aus Kaliumhydroxyd 2KOH wird Kaliumoxyd K2O , indem sämtlicher Wasserstoff mit der erforderlichen Menge Sauerstoff in Form von Wasser austritt.
Ebenso geben die Säuren Anhydride, z. B. Schwefelsäure [* 3] H2SO4 das Schwefelsäureanhydrid SO3 , und bei den organischen Säuren ist die Anhydridbildung in der Weise aufzufassen, daß an die Stelle des durch Metall vertretbaren Wasserstoffs der Säuren ein Säureradikal tritt. Aus Essigsäure C2H3O.OH ^[C2H3O.OH] entsteht z. B. das Essigsäureanhydrid C2H3O.O.C2H2O ^[C2H3O.O.C2H2O]; doch kann statt des Radikals der Essigsäure auch das Radikal einer andern Säure an die Stelle des Wasserstoffs treten, wodurch ein gemischtes Anhydrid entsteht.
Die Anhydride haben den Charakter der Säuren oder Basen vollständig verloren, gehen aber bei Berührung mit Wasser oft sehr leicht wieder in solche über. Verbindungen, welche die Gruppe OH mehrmals enthalten, können unter Umständen unvollständige Anhydride, sogen. Anhydroxyde, bilden. Neben Eisenhydroxyd Fe2H6O6 und Eisenoxyd Fe2O3 bestehen noch Goethit Fe2H2O4 und Brauneisenstein Fe4H6O9 .