Anhalt.
[* 2] Der Bergbau [* 3] und die wichtigsten Industriezweige ergaben 1889 folgendes Resultat: An Braunkohlen wurden in 11 Werken bei einer Belegschaft von 1189 Personen 867,941 Ton. im Werte von 2,4 Mill. Mk. gefördert. An Salzen wurden in 2 Werken (im Nebenbetrieb) 97,899 T. Steinsalz im Werte von ⅔ Mill. Mk. und in 9 Werken 39,229 T. Chlorkalium und 15,821 T. schwefelsaure Alkalien im Werte von 6¼ Mill. Mk. gewonnen. Im Betriebsjahr 1888/89 waren 29 Zuckerfabriken im Betrieb, welche 64,015 T. Rohzucker und 12,676 T. Melasse produzierten. Von den 42 vorhandenen Brennereien waren 40 (meist landwirtschaftliche) im Betrieb und lieferten 33,321 hl reinen Alkohol. In 13 Eisengießereien mit 787 Arbeitern wurden Gießereiprodukte im Werte von ¶
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2¼ Mill. Mk. hergestellt. Das Budget für 1890/91 ist festgestellt wie folgt: eigne Einnahmen und Ausgaben 10,610,000 Mk.;
Einnahmen und Ausgaben für das Reich 6,681,000 Mk.
Eigne Einnahmen: | |
Domanialverwaltung | 3041873 Mk. |
Steuerverwaltung | 2403242 |
Von Bergwerken | 3667560 |
Sporteln und Nebeneinnahmen | 939038 |
Insgemein | 8975 |
Außerordentliche Einnahmen | 549312 |
Eigne Ausgaben: | |
Allgemeine Staatsverwaltung | 1529377 |
Zur Staatsschuld | 263000 |
Justizverwaltung | 669310 |
Inneres | 2558085 |
Finanzverwaltung | 3079689 |
Auseinandersetzungsbehörden | 4640 |
Kultus | 157380 |
Renten | 350394 |
Pensionen | 519251 |
Bauwesen | 380202 |
Insgemein | 11284 |
Außerordentliche Ausgaben | 1087388 |
Einnahmen für das Reich: | |
Zölle | 800000 |
Rübenzuckersteuer | 4900000 |
Branntweinsteuer | 674000 |
Brausteuer | 229500 |
Tabaksteuer | 58500 |
Salzsteuer | 6000 |
Reichsstempelabgaben | 13000 |
Die Steigerung der Ausgaben gegenüber dem Vorjahr (um 390,000 Mk.) ist besonders durch die Erhöhung der Matrikularbeiträge (um 214,000 Mk.) und der Betriebskosten des Salzwerks Leopoldshall (um 258,000 Mk.) verursacht worden. Diesen Mehrausgaben stehen erhebliche Minderausgaben nur im Bauwesen (102,000 Mk.) gegenüber. Das Mehrerfordernis wird durch die Steigerung einzelner Einnahmeposten (Einkommensteuer um 100,000, Ertrag von Leopoldshall um 138,000, Anteil an den Reichssteuern um 90,000 Mk.) gedeckt. Unter den Steuern sind die direkten auf 595,418, die indirekten auf 109,425 Mk. veranschlagt. Die an das Reich abzuführende Summe weicht nur unwesentlich von der vorjährigen ab, da gegenüber einem Mehrertrag der Zölle von 212,000 Mk. ein Minderertrag der Rübenzuckersteuer von 223,000 Mk. angenommen wurde. Die Staatsschuld belief sich Ende Juni 1890 auf 2,683,188 Mk., blieb aber hinter den Aktiva (4,564,054 Mk.) um 1,880,866 Mk. zurück.